Grüne IT: Forciert der Hype das Outsourcing von Rechenzentren?

Der zweite Schritt bestehe im Einsatz energiesparender Hardware, wobei man sich als Kunde nicht durch die vom Marketing geprägten Aussagen blenden lassen dürfe. „Es muss auf konkreten Aussagen zum Stromverbrauch bestanden werden“, so Schwab weiter. Der dritte Schritt liege im Einsatz von energieeffizienten Kühlsystemen.

Und der letzte Schritt, der sich jedoch oftmals nur bei Neu- oder Umbauten wirtschaftlich rechne, sei die Nutzung der Abwärme beispielsweise zur Warmwassererzeugung, bilanziert die Experton Group. Trotz gradueller Verbesserungen monieren die Marktforscher aber auch zahlreiche offene Punkte, etwa die Netzwerkkomponenten. „Leider sind uns derzeit keine Hersteller in diesem Bereich bekannt, die das Thema Green-IT im Bereich von Hubs, Switches und derartigen Komponenten adressieren“, fasst Schwab zusammen.

Ob das grüne Umweltgewissen also letztlich den Trend in Richtung Auslagern eher befördert oder ob sich eine eher neutrale Betrachtungsweise durchsetzt, darauf hat sich Marcus Köhler von E-Shelter seinen eigenen Reim gemacht. „Die Entscheider achten zunächst auf die Verfügbarkeit und auf die Kosten, dann erst kommt das Thema, wie grün ist mein Unternehmen eigentlich, beziehungsweise, wie grün will es sein.“

Der Trend, diesen Aspekt jedoch als integralen Bestandteil einer unternehmensweiten PR-Strategie und Selbstdarstellung zu betrachten, forciere jedoch auch weiterhin das selektive Outtasking bis hin zum kompletten Outsourcing. Denn hier könnten die Verantwortlichen einfach schneller und kostengünstiger beim „richtigen Anbieter ihr grünes Gewissen befriedigen“.

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ZDNet.de Redaktion

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