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Huawei Mate 20 wird in den USA nicht verkauft

Der chinesische Hersteller Huawei hat bestätigt, dass er seine neuen Flaggschiff-Smartphones der Mate-20-Serie nicht in den USA anbieten wird. Damit kommen Mate 20 Pro, Mate 20 und Mate 20 Lite nicht in einem der weltweit wichtigsten Märkte an, obwohl das Pro-Modell unbestritten in der Liga von Googles Pixel 3 und der aktuellen iPhone-Generation spielt.

Ihrem Verkauf stehen Spionage-Vorwürfe der US-Regierung gegen Huawei entgegen. Obwohl die Behörden keine Belege dafür vorlegten, nehmen führende US-Mobilfunkanbieter wie AT&T und Verizon keine Huawei-Smartphones in ihr Angebot auf. Da der Absatz in den USA weitgehend über diese Netzbetreiber erfolgt, ist Huawei praktisch vom US-Markt angeschlossen – obwohl es weltweit mehr Smartphones als Apple verkauft.

Huawei Mate 20 Pro (links) und Mate 20 (Bild: Huawei)

„Wir haben nicht vor, die Mate-20-Serie in den Vereinigten Staaten zu verkaufen“, erklärte ein Huawei-Sprecher gegenüber Business Insider. „Während internationale Versionen der Mate-20-Serie bei einigen Online-Händlern verfügbar sein können, empfehlen wir Interessenten, vor einem Kauf die Angaben über Garantie und Netzwerkkompatibilität sorgfältig zu lesen.“

Das bezieht sich offenbar auf eine fehlende Herstellergarantie – aber auch darauf, dass die angebotenen europäischen oder asiatischen Geräteversionen nicht in allen US-Netzen einsetzbar sind. Noch immer setzen einige Netzbetreiber in den USA nicht auf den GSM-Standard, sondern ausschließlich auf CDMA.

Bei seiner Vorstellung in London überraschte das Mate 20 Pro mit einer Kombination von Features, die es deutlich von konkurrierenden und sich immer stärker ähnelnden Geräten abhebt. So bietet das Mate 20 Pro eine biometrische Entsperrung, die wahlweise mit Gesichtserkennung oder einem Fingerabdrucksensor erfolgen kann. Für die Gesichtserkennung setzt der chinesische Hersteller offenbar eine ähnliche Technik wie Apples TrueDepth-Kamera ein. Der Gesichtsentriegelung dient hier eine 3D-Depth-Sensing-Kamera, die über 30.000 Punkte projizieren kann. Mit dem im Bildschirm integrierten Fingerabdrucksensor verspricht der Hersteller eine einfache und sichere Entriegelung dank „Dynamic-Pressure-Sensing-Technologie“. Bei der rückwärtigen Kamera setzt Huawei auf nicht weniger als drei Objektive – und im Kameratest von DxO Mark ließ das Huawei-Flaggschiff das iPhone XS Max hinter sich.

Doch schon beim Huawei Mate 10 gab es offenbar politischen Druck auf die US-Carrier, das Smartphone nicht wie geplant in den Markt einzuführen. So warnten laut The Information der US-Senat und Vertreter des US-Repräsentantenhauses in einem Schreiben an die Kommunikationsbehörde FCC vor Huawei als einem Sicherheitsrisiko. Auch sei man über die Zusammenarbeit mit US-Providern besorgt. AT&T sowie Verizon sagten die geplante Zusammenarbeit ab, der US-Markt blieb Huawei verschlossen. Richard Yu, CEO von Huawei Consumer Business Group, sprach von „einem großen Verlust für die Verbraucher, weil sie nicht die beste Auswahl von Geräten haben“.

Bei den weltweiten Smartphoneverkäufen hingegen konnte Huawei inzwischen Apple überholen. Laut Gartner etablierte sich Huawei im zweiten Quartal im weltweiten Smartphonemarkt auf Platz 2 und verwies den iPhone-Hersteller somit auf den dritten Platz. Eine ganz ähnliche Entwicklung beobachteten die Marktforscher von IDC in Europa, wo Huawei seinen Anteil am Smartphonemarkt binnen Jahresfrist von 13,5 auf 24,8 Prozent steigerte und damit den zweiten Rang hinter Samsung belegte.

ZDNet.de Redaktion

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