Groupon hat eine Patentklage gegen IBM eingereicht. Demnach verstößt die Plattform Websphere Commerce gegen ein Groupon-Patent aus dem Jahr 2010. Groupon fordert einen Anteil an den „Milliarden Dollar“, die Websphere IBM eingebracht habe.
Die Klage wurde bei einem Bundesbezirksgericht in Chicago eingereicht. Mutmaßlich reagiert Groupon damit auf einen vorangegangenen Angriff IBMs: Dieses hatte vor zwei Monaten seinerseits Groupon verklagt, dem es vorwirft, sein komplettes Geschäftsmodell baue auf IBM-Patenten auf. Mit den gleichen Argumenten und Patenten war IBM 2015 gegen Kayak, OpenTable und Priceline vorgegangen.
Groupon-Sprecher Bill Roberts hält sich nun nicht mit zweifelhaften Komplimenten zurück: „IBM versucht, seinen Status als Dinosaurier der Einwähl-Ära loszuwerden“, indem es gegen Rechte „heutiger“ Technikfirmen verstößt. Für IBM bezeichnete Sprecher Doug Shelton die „Gegenklage“ als „völlig haltlos“.
Ohne Cloud-Technologie sähe der Alltag heute ganz anders aus. Dropbox, Facebook, Google und Musikdienste gäbe es nicht. Erst Cloud-Technologien haben diese Services ermöglicht und treiben heute Innovationen schneller denn je voran.
IBMs Klage gegen Groupon stammt von Anfang März. In Delaware klagt IBM wegen Verstoß gegen vier Patente. Zwei davon beziehen sich auf den Onlinedienst Prodigy, der Ende der Achtzigerjahre mit dem Internet rivalisierte. Auch glaubt IBM, sich die Idee eines Log-ins mit einem Onlinezugang wie Facebook für eine App geschützt zu haben. IBM-Sprecher Shelton merkte gegenüber Reuters dazu an: „Seit drei Jahren versucht IBM, ein faires und vernünftiges Patentabkommen mit Groupon zu schließen, und wir sind enttäuscht, dass Groupon jetzt mit einer Klage davon ablenken möchte, dass es selbst gegen Patente verstößt.“
Das 2011 an die Börse gegangene Gutscheinportal Groupon steht unter großem Druck. Seine einst für über 25 Dollar gehandelte Aktie ist derzeit noch etwa 3,40 Dollar wert. 2013 feuerte es den CEO, im Herbst 2015 strich es 1100 Jobs und zog sich aus sieben Ländern zurück. Es gilt als Beispiel für eine angebliche zweite Dot-com-Blase.
[mit Material von Stephanie Condon, ZDNet.com]
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