Googles Browser Chrome wird ab 1. September standardmäßig keine per Flash animierten Anzeigen mehr abspielen. Zwar werden Anwender Flash-Werbung weiterhin wiedergeben können, wenn sie dies wünschen, allerdings müssen sie dies manuell in den Einstellungen des Browsers festlegen.
„Wir werden Inhalte (wie Flash-Animationen) intelligent pausieren, die nicht zentral für eine Website sind, während zentrale Inhalte (etwa ein Video) ohne Unterbrechung abgespielt werden“, heißt es in der Ankündigung. „Wenn wir versehentlich etwas pausieren, woran Sie interessiert sind, können Sie einfach darauf klicken, damit es weiterläuft.“ Das neue Feature solle die Leistung verbessern und der Stromersparnis auf Notebooks dienen, so Google.
Zugleich könnte die sinkende Bedeutung von Flash in Chrome dafür sorgen, dass die Werbeindustrie sich von der Technik verabschiedet, die auf Desktop-Rechnern eines der größten Einfallstore für Schadsoftware darstellt. Flash-Lücken, von denen in der Vergangenheit viele von Google-Entwicklern aufgespürt wurden, sind regelmäßig das Ziel von Hackern unter Windows und Mac.
Anzeigenkunden von Google AdWords ist der Internetkonzern schon seit Februar dabei behilflich, von Flash wegzukommen. So wandelt er die meisten zu AdWords hochgeladenen Flash-Anzeigen automatisch in HTML5 um. Um sicherzustellen, dass ihre Anzeigen auch weiterhin im Google Display Network auftauchen, sollten AdWords-Kunden diejenige Flash-Werbung in ihrem Account ermitteln, die sich nicht für die automatische Umwandlung eignet und sie anschließend selbst in HMTL5 konvertieren. Dadurch können sie ihre animierten Anzeigen auch auf Mobilgeräten ausliefern, die kein Flash beherrschen, und künftig zugleich das „Pausieren“ in Chrome verhindern.
Vor Google haben bereits Mozilla und Apple die Unterstützung von Flash-Inhalten in ihren Browsern Firefox und Safari eingeschränkt. Als Reaktion auf den Boykott des Formats durch die Browserhersteller kündigte Amazon Anfang der Woche an, ab 1. September keine Flash-Anzeigen mehr auf seiner US-Website auszuliefern. Stattdessen akzeptiert es auf amazon.com dann nur noch statische Werbung und HTML-Formate.
[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]
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