Nach US-Sanktionen: Apple schließt Entwickler aus Krim-Region aus

Apple hat damit begonnen, in der Krim ansässige Entwickler aus seinem Developer-Programm auszuschließen. Es reagiert damit auf die von US-Präsident Barack Obama im Dezember verhängten Sanktionen gegen die von Russland annektierte ukrainische Halbinsel im Schwarzen Meer.

Der iPhone-Hersteller kontaktierte betroffene Entwickler per E-Mail, dass sie nicht länger iOS-Anwendungen erstellen dürfen, wie TechCrunch berichtet. „Dieses Schreiben dient als Kündigung des Registered Apple Developer Agreement (des „RAD Agreement“) zwischen Ihnen und Apple, mit sofortiger Wirkung“, heißt es darin.

Als Begründung nennt die Mail Obamas Sanktionserklärung, die auf die Annexion der Krim-Region durch die Russische Föderation im März vergangenen Jahres zurückzuführen ist. Der US-Präsident hatte vergangenen Monat ein Handelsembargo gegen die Krim verhängt. Es untersagt US-Unternehmen den Import von Produkten aus der Region und den Export jeglicher Güter dorthin. Das schließt auch den Verkauf von Waren und Dienstleistungen ein, die aus der Krim stammen.

Damit wäre es illegal, wenn Apple weiterhin Apps von Entwicklern aus der Region anbieten würde. Deshalb erscheint es aus Sicht des Unternehmens sinnvoll, ihnen jede weitere Entwicklung von Software für seine Geräte zu untersagen.

In dem Kündigungsschreiben führt der Hersteller aus: „Apple kann Ihren Status als registrierter Apple-Entwickler jederzeit nach alleinigem Ermessen im Rahmen des RAD Agreement aufheben. Die neuen Sanktionen gegen die Krim-Region, angekündigt durch die US-Regierung am 19. Dezember 2014 und durch die Europäische Kommission am 18. Dezember 2014, untersagt die Weiterführung des RAD Agreement zwischen Ihnen und Apple.“ Zugleich weist das Unternehmen Betroffene ausdrücklich darauf hin, dass sie alle vertraulichen Informationen löschen müssen, die sie als registrierte Entwickler von Apple erhalten haben, und auch allen übrigen im RAD Agreement vorgeschriebenen Kündigungsverpflichtungen nachkommen müssen.

Betroffene Entwickler aus der Region berichten via Twitter, dass ihr Konto eingeschränkt und der Zugang zum Entwicklerportal gesperrt wurde. Beim Aufrufversuch erhielten sie lediglich die allgemeine Fehlermeldung: „Es gibt offenbar ein Problem mit Ihrem Konto. Bitte kontaktieren Sie uns.“

Vor Apple haben bereits andere Unternehmen auf die Sanktionen gegen die Krim reagiert. So stellte beispielsweise der US-amerikanische Kreditkartenanbieter Visa schon kurz nach Weihnachten seine Geschäftsaktivitäten auf der von Russland annektierten Halbinsel ein. US-Firmen ist es ebenfalls untersagt, Investitionen in der Krim-Region zu tätigen oder dort ansässige Unternehmen zu unterstützen. In den Vereinigten Staaten werden zudem Vermögen von Personen eingefroren, die auf der Krim geschäftlich aktiv sind. In einem Brief an den US-Kongress schrieb Obama, die Maßnahmen seien „zusätzliche Schritte, die sich gegen die russische Besetzung der Krim-Region der Ukraine richten“.

[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]

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ZDNet.de Redaktion

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