HTC will ungenutzte Rechenkraft von Smartphones zur Forschung einsetzen

Mit seiner Initiative „Power to Give“ macht es HTC den Nutzern von Android-Smartphones möglich, die nachts nicht benötigte Prozessorleistung für humanitäre Forschungszwecke bereitzustellen. Millionen von Smartphones sollen zusammen die Leistung eines Supercomputers ersetzen, um Forschungsprojekte zu unterstützen und „eine bessere Welt zu schaffen.“

„Mit jedem dieser Forschungsprojekte ist die Analyse einer gewaltigen Datenmenge verbunden, die nur einige wenige Supercomputer in der Welt verarbeiten können“, heißt es dazu in einem Blogeintrag. „Heute sind über eine Milliarde Smartphones in Benutzung, und das gibt uns eine Gelegenheit, ihre Rechenleistung zu kombinieren, um die wissenschaftliche Forschung zu revolutionieren. Wenn wir alle zusammen helfen, können wir einen ebenso wertvollen wie anhaltenden Beitrag für die Menschheit leisten.“

„Power to Give“ stellt nächtlich nicht benötigte Rechenleistung
für humanitäre Forschungszwecke bereit (Bild: HTC).

HTC stellt dafür die Anwendung Power to Give zum Download bereit. Sie sollte nachts laufen, während das Gerät an das Stromnetz angeschlossen und per WLAN verbunden ist, um die verfügbare Rechenleistung beizutragen. Der Nutzer kann dabei aus einer Reihe von medizinischen und wissenschaftlichen Projekten wählen, um etwa die Heilungschancen bei Krebs zu verbessern, Umweltschutztechniken zu fördern oder die Weltraumforschung voranzubringen. Über sein Entwicklerportal stellt HTC auch den Quellcode der Anwendung zur Verfügung.

Mit Power Sleep bietet Samsung eine ganz ähnliche App an. Damit kann die Prozessorleistung eines Smartphones oder Tablets „gespendet“ werden, um Forscher der Universität Wien bei der Entschlüsselung von Proteinsequenzen zu unterstützen, was der Krebs- und Alzheimerforschung zugute kommt.

Die Anwendungen von HTC und Samsung bauen auf BOINC (Berkeley Open Infrastructure for Network Computing) auf, einer Softwareplattform für verteiltes Rechnen. Sie erlaubt schon länger, die Leerlaufzeit von Rechnern (Windows, Mac, Linux oder Android) für uneigennützige Forschungszwecke zu verwenden. Zu den beteiligten Projekten gehört SETI@Home, das sich der Erkennung und Entschlüsselung extraterrestrischer Signale verschrieben hat. Die gestellten Aufgaben werden in kleinste Einheiten zerlegt und über ein Netzwerk von Computern verteilt.

[mit Material von Dara Kerr, News.com]

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Alphabet übertrifft die Erwartungen im ersten Quartal

Der Umsatz steigt um 15 Prozent, der Nettogewinn um 57 Prozent. Im nachbörslichen Handel kassiert…

1 Tag ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im dritten Fiskalquartal

Aus 61,9 Milliarden Dollar generiert das Unternehmen einen Nettoprofit von 21,9 Milliarden Dollar. Das größte…

1 Tag ago

Digitalisierung! Aber wie?

Mehr Digitalisierung wird von den Unternehmen gefordert. Für KMU ist die Umsetzung jedoch nicht trivial,…

1 Tag ago

Meta meldet Gewinnsprung im ersten Quartal

Der Nettoprofi wächst um 117 Prozent. Auch beim Umsatz erzielt die Facebook-Mutter ein deutliches Plus.…

2 Tagen ago

Maximieren Sie Kundenzufriedenheit mit strategischem, kundenorientiertem Marketing

Vom Standpunkt eines Verbrauchers aus betrachtet, stellt sich die Frage: Wie relevant und persönlich sind…

2 Tagen ago

Chatbot-Dienst checkt Nachrichteninhalte aus WhatsApp-Quellen

Scamio analysiert und bewertet die Gefahren und gibt Anwendern Ratschläge für den Umgang mit einer…

2 Tagen ago