Project Tango: Google-Smartphone erfasst Umgebung in 3D

Google will die 3D-Kartierung durch Smartphones voranbringen und hat dafür Prototypen mit spezialisierter Hardware entwickelt. Durchgeführt wird das Project Tango von der Forschungsabteilung ATAP (Advanced Technology and Projects), die zuvor zu Motorola Mobility gehörte, aber nicht mit an Lenovo verkauft wird. Das Projektziel besteht darin, „Mobilgeräten ein für Menschen typisches Verständnis von Raum und Bewegung zu geben.“

Das Android-basierte Gerät verfügt neben der Kamera über zusätzliche Sensoren für Bewegungs- und Tiefenerkennung. Das System nimmt über 250.000 räumliche Messungen in der Sekunde vor und kombiniert sie zu einem einzigen 3D-Modell des umgebenden Raums. Zur Bewältigung der umfangreichen Messdaten sind eigene Bildverarbeitungsprozessoren verbaut.

(Bild: Google)

An der Prototyp-Entwicklung waren zahlreiche Partner beteiligt. „Im vergangenen Jahr haben wir zusammen mit Universitäten, Forschungslaboren und Industriepartnern in neun Ländern rund um die Welt daran gearbeitet, die Forschungsergebnisse des letzten Jahrzehnts in Robotik und Bilderkennung zusammenzuführen und diese Technologie in einem einzigartigen Mobiltelefon zu konzentrieren“, erklärte ATAP-Projektleiter Johnny Lee.

Entwickler-APIs übergeben Daten über Position, Orientierung und Tiefe an Android-Anwendungen, die mit Java, C/C++ oder der Unity Game Machine geschrieben sind. Google bezeichnet die Geräte selbst noch als experimentell und nur geeignet für „abenteuerlustige“ Anwender: „Wir suchen daher professionelle Entwickler, die davon träumen, mehr als nur eine Touchscreen-App zu entwickeln.“

Von den produzierten 200 Prototypen wurden bereits einige abgegeben für Projekte wie Kartierung und Navigation innerhalb von Gebäuden oder auch für die Schaffung von Spielen, die den umgebenden Raum nutzen. Die weiteren Geräte wurden reserviert für „Anwendungen, an die wir noch nicht gedacht haben“. Sie sollen an interessierte Entwickler gehen, die Google zu originellen Vorschlägen auffordert: „Sagt uns, was ihr schaffen wollt. Seid kreativ. Seid konkret. Seid mutig.“

Aufgrund regulatorischer Einschränkungen durch die US-Kommunikationsaufsicht FCC können die Prototypen nur an eingetragene Firmen oder Institutionen versandt werden. Die Auslieferung aller Geräte soll bis zum 14. März erfolgen.

[mit Material von Seth Rosenblatt, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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