Analyst: Android beschert Microsoft jährlich 2 Milliarden Dollar Lizenzgebühren

Der Nomura-Analyst Rick Sherlund hat errechnet, dass die Lizenzvereinbarungen, die Microsoft mit Herstellern von Android-Geräten abgeschlossen hat, dem Softwarekonzern jährlich Einnahmen von 2 Milliarden Dollar bescheren. Das berichtet Business Insider. Er schätzt zudem, dass die Marge aus den Android-Umsätzen bei 95 Prozent liege – was einem operativen Gewinn von 1,9 Milliarden Dollar entsprechen würde.

Das Geld benutzt Microsoft dem Analysten zufolge, um die Verluste der Geschäftseinheiten Mobile und Xbox auszugleichen. In den vergangenen Jahren hatte Redmond stets nur Zahlen für die Sparte Entertainment and Devices veröffentlicht, zu der neben der Spielkonsole Xbox und Windows Phone auch die Android-Lizenzgebühren gehören. Sie sei in erster Linie wegen Android profitabel gewesen, sagte Sherlund.

Rechne man die Android-Profite heraus, ergebe sich wahrscheinlich ein Fehlbetrag von 2,5 Milliarden Dollar pro Jahr, für den Skype, Xbox und Windows Phone verantwortlich seien, ergänzte der Analyst. Davon entfielen 2 Milliarden Dollar alleine auf die Xbox-Plattform.

Sherlund folgert dem Bericht zufolge daraus, dass Microsoft die Xbox-Sparte in ein eigenständiges Unternehmen auslagern sollte. Sie passe zu keinem anderen Geschäftsbereich des Softwarekonzerns. Zudem könnten Investoren die Probleme nicht erkennen, da sie durch die hohen Android-Profite kaschiert würden.

Microsoft hat in den vergangenen Jahren Lizenzabkommen mit fast allen führenden Herstellern von Android-Smartphones abgeschlossen, darunter HTC, LG und Samsung. Auch ODMs und OEMs wie Pegatron, Compal, Quanta und Wistron zahlen Lizenzgebühren an Microsoft. Finanzielle Details der Verträge sind allerdings nicht bekannt.

Im September 2011 hatten Analysten von Goldman Sachs die Android-Lizenzgebühren für das Fiskaljahr 2012 (bis 30. Juni 2012) auf 444 Millionen Dollar geschätzt. Sie nahmen damals an, dass Microsoft pro verkauftem Android-Gerät zwischen 3 und 6 Dollar einnimmt. Zum Konzerngewinn sollten die Gebühren 4 Cent je Aktie beitragen.

Tipp: Sind Sie ein Android-Kenner? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Google stopft schwerwiegende Sicherheitslöcher in Chrome 124

Zwei Use-after-free-Bugs stecken in Picture In Picture und der WebGPU-Implementierung Dawn. Betroffen sind Chrome für…

16 Stunden ago

Studie: 91 Prozent der Ransomware-Opfer zahlen Lösegeld

Die durchschnittliche Lösegeldzahlung liegt bei 2,5 Millionen Dollar. Acht Prozent der Befragten zählten 2023 mehr…

19 Stunden ago

DMA: EU stuft auch Apples iPadOS als Gatekeeper ein

Eine neue Analyse der EU-Kommission sieht vor allem eine hohe Verbreitung von iPadOS bei Business-Nutzern.…

20 Stunden ago

Chips bescheren Samsung deutlichen Gewinnzuwachs

Das operative Ergebnis wächst um fast 6 Billionen Won auf 6,64 Billionen Won. Die Gewinne…

1 Tag ago

Chrome: Google verschiebt das Aus für Drittanbietercookies

Ab Werk blockiert Chrome Cookies von Dritten nun frühestens ab Anfang 2025. Unter anderem gibt…

2 Tagen ago

BAUMLINK: Wir sind Partner und Aussteller bei der Frankfurt Tech Show 2024

Die Vorfreude steigt, denn BAUMLINK wird als Partner und Aussteller bei der Tech Show 2024…

2 Tagen ago