Microsoft hat sich bei vier chinesischen Behörden beschwert und sie aufgefordert, keine Raubkopien, sondern Originalsoftware zu verwenden, wie Bloomberg berichtet. Es handelt sich demnach sich um China National Petroleum (CNPC), China Post Group, China Railway Construction und TravelSky Technology, die alle im staatlichen Besitz sind.
Laut den drei von Bloomberg zitierten anonymen Quellen glaubt Microsoft, dass die Ölfirma CNPC zu 40 Prozent Raubkopien von Office und Windows Server einsetzt. Ihr Sprecher gab keinen Kommentar ab, während ein Vertreter der chinesischen Post die Vorwürfe als „unrichtig“ bezeichnete. Die Eisenbahnbaugesellschaft wiederum hält Microsofts Schätzungen für „stark übertrieben“.
Im Januar hatte Microsoft eine Reihe chinesischer Firmen wegen Raubkopien verklagt; im Juli folgten neun weitere, die laut Anklage Microsoft-Programme ohne Lizenz einsetzen. Dazwischen, nämlich im Mai 2012, hatte sich Microsoft-Chef Steve Ballmer mit dem chinesischen Vizepremier Wang Qishan getroffen und diesem das Versprechen abgenommen, strenger gegen Softwarepiraterie vorzugehen.
Die Business Software Alliance schätzt die mit Raubkopien einhergehenden weltweiten Umsatzverluste ihrer Mitglieder auf 63,4 Milliarden Dollar für das Jahr 2011. Das größte Problem ist ihr zufolge China. Dort seien in dem Jahr 9 Milliarden Umsatz mit Raubkopien gemacht worden, während legale Software nur auf 3 Milliarden Dollar kam. Pro PC werden in China nur 8,89 Dollar für echte Software ausgegeben.
Nach Angaben des chinesischen Internetunternehmers Fang Xingdong stammen aber 80 Prozent von Microsofts Einnahmen in China aus Aktivitäten gegen Softwarepiraten. Angeblich ist der Kampf gegen Raubkopien eine bessere Einnahmequelle als der Verkauf legaler Software.
[mit Material von Lance Whitney, News.com]
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