Softwarepiraterie: Microsoft geht gegen chinesische Computerhändler vor

Microsoft hat in China Klagen gegen neun Computerhändler eingereicht. Wie Sina berichtet, liegen dem Softwarekonzern Beweise dafür vor, dass die Wiederverkäufer Raubkopien von Microsoft-Software auf Computern verschiedener bekannter Marken wie Lenovo, Hewlett-Packard, Dell und Acer vorinstalliert haben.

Die Klagen seien eine Warnung für die Computerhändler in China, die „geistiges Eigentum nicht respektieren“, sagte Tim Cranton, Chief Legal Consultant für die Region China bei Microsoft. Möglicherweise steht die Kampagne im Zusammenhang mit der geplanten Einführung von Windows 8, das ab Anfang August an Microsofts Partner ausgeliefert werden soll.

Das Unternehmen hat zuletzt seinen Kampf gegen chinesische Händler verstärkt, die vor allem Windows ohne Lizenz auf neuen Computern für Verbraucher installieren, und klagte in den vergangenen Jahren mehrfach. In den meisten Fällen wurden die Verfahren im Rahmen eines Vergleichs eingestellt.

Nach Angaben des chinesischen Internetunternehmers Fang Xingdong stammen 80 Prozent von Microsofts Einnahmen in China aus Aktivitäten gegen Softwarepiraten. Dem Sina-Bericht zufolge ist der Kampf gegen Raubkopien eine bessere Einnahmequelle als der Verkauf legaler Software.

In einem im Mai veröffentlichten Bericht der Business Software Alliance (BSA) heißt es dazu, der Anteil der PCs in China, die mit illegaler Software ausgeliefert werden, sei 2011 auf 77 Prozent gefallen. Seit 2003 betrage der Rückgang 15 Prozentpunkte.

Eine Untersuchung des chinesischen State Intellectual Property Office kam im Mai jedoch zu einem anderen Ergebnis. Demnach lag der Anteil illegaler Kopien kostenpflichtiger Software 2011 bei 38 Prozent und 2010 bei 41 Prozent. Die Behörde stellte zudem die Datenquellen der BSA infrage und warf dem Branchenverband vor, nur die Interessen weniger ausländischer Softwarefirmen wie Microsoft zu vertreten.

[mit Material von Cyrus Lee, ZDNet.com]

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ZDNet.de Redaktion

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