Google investiert 120 Millionen Dollar in „Experience Center“

Google geht ein 120 Millionen Dollar schweres Bauvorhaben an, das seine Zentrale in Mountain View um ein „Experience Center“ erweitern soll. Nähere Einzelheiten dazu hat die Tageszeitung San Jose Mercury News aus öffentlichen Unterlagen entnommen. Darin bestätigt sich nebenbei, dass Google selbst Hardware entwickelt. Das neue Gebäude soll zudem Testlabors für noch geheime Projekte beherbergen.

Das „Erlebniszentrum“ soll über 11.000 Quadratmeter umfassen und bis zu 900 Gäste aufnehmen können, heißt es in den bei der Stadt Mountain View eingereichten Dokumenten. Es dient dazu, „visionäre Ideen zu teilen und neue Arbeitsweisen zu erproben“. In der Regel wird es nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sein, wie der an dem Projekt beteiligte Architekt Andrew Burnett in einem Brief an die Stadtverwaltung erklärte. „Das Experience Center soll sich deshalb ähnlich wie ein Museum, eine Ausstellungsfläche oder Geschäftsräume nutzen lassen“, schrieb er weiter. „Der Raum muss sich flexibel den Exponaten anpassen können, wenn sich Googles Produkte und Anforderungen ändern.“


120 Millionen Dollar lässt sich Google einen 11.000 Quadratmeter umfassenden Zubau zu seinem Campus in Mountain View kosten (Bild: CNET/Daniel Terdiman).

Des Weiteren wird der Zubau ein Labor für eine als „Google/@home“ bezeichnete Sparte beherbergen, das gegen Funksignale abgeschirmt ist, um den Test drahtloser Unterhaltungselektronik zu ermöglichen. Laut Googles Eingaben ist dieser Raum dafür vorgesehen, „die WLAN-Leistung zu messen und ein Verbraucherprodukt zu entwickeln“. Das bestätigt indirekt einen Bericht des Wall Street Journal über ein Home Entertainment System mit Cloudanbindung, das Google derzeit entwickelt und angeblich unter eigenem Namen vermarkten will. Mit ihm soll es möglich sein, Musik drahtlos in verschiedene Räume zu streamen.

Rätsel gibt ein weiteres geplantes Labor auf, das einem geheimnisvollen „Projekt X“ zugeordnet ist. Es könnte sich um ein größeres Labor für „Google X“ handeln, in dem der Internetkonzern versucht, futuristische Ideen in Produkte umzusetzen. Wie die New York Times im vergangenen Jahr berichtet hatte, engagiert sich hier insbesondere Googles Mitgründer Sergey Brin. Im Labor sollen vor allem Roboter- und Elektroingenieure beschäftigt sein, die von Microsoft, Nokia Labs, dem MIT und führenden US-Universitäten angeworben wurden. Die Zeitung zitierte anonyme Quellen, nach denen Google Roboter sowie das schon vorgestellte selbstfahrende Auto vermarkten könnte. CEO Larry Page spielte die geheimen Projekte gegenüber Investoren jedoch als „ein paar kleine, spekulative Projekte“ herunter.

Zum Experience Center hält sich Google ähnlich bedeckt. „So wie wir fortlaufend unsere Produkte verbessern, ist es wichtig, unseren Arbeitsbereich auszubauen, um produktiv zu bleiben“, heißt es lapidar in einer schriftlichen Erklärung. „Deshalb erweitern wir unseren Campus in Mountain View um mehr Raum für Arbeit und Begegnungen.“

ZDNet.de Redaktion

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