Das Web richtig nutzen: Diese Plug-ins muss man haben

Moderne Browser lassen sich mit Add-ons und Plug-ins erweitern. Die kleinen Helferlein sind für viele Nutzer nicht mehr wegzudenken. Gleichzeitig bereiten sie jede Menge Kopfzerbrechen.

Schlecht gemachte Erweiterungen können den Browser langsam und träge machen. Außerdem modifizieren viele den vom Websitebetreiber gesendeten HTML-Code. Erkennt eine Erweiterung einen String im Browsertext als Telefonnummer, so kann sie den HTML-Code so ändern, dass der Nutzer die Nummer nur anklicken muss, damit sie angerufen wird, etwa via Skype.

Diese Modifizierungen führen regelmäßig zu Problemen, da Websitebetreiber ihre Seiten häufig ändern, ohne dass ein Plug-in-Entwickler das vorhersehen kann. Außerdem modifizieren Add-ons häufig Webseiten für die sie gar nicht gemacht sind.

Benutzer sollten daher darauf achten, nur die Add-ons zu verwenden, die sie wirklich brauchen. Wenn eine Erweiterung Probleme macht, was Darstellung bestimmter Websites oder Performance angeht, so sollte sie konsequenterweise deinstalliert werden, auch wenn sie noch so nützlich für bestimmte Dinge ist.

Add-ons, die man nicht regelmäßig braucht, müssen nicht gleich deinstalliert werden. Es reicht aus, sie zu deaktivieren und bei Bedarf einzuschalten. Das geht bei Browsern, die einen eigenen Prozess pro Tab verwenden, etwa Chrome, recht komfortabel. Andere wie Firefox, die alle Tabs und Fenster in einem Prozess ausführen, müssen dazu neu gestartet werden.

Trotz aller Bedenken und möglicher Probleme sollte man auf Erweiterungen nicht verzichten. Man sollte nur ab und zu seine Add-ons und Plug-ins "ausmisten". ZDNet stellt diese Woche Erweiterungen vor, die kaum Einfluss auf die Systemleistung haben und HTML-Code mit Bedacht modifizieren.

Stealthy

Stealthy ist eine Erweiterung für Chrome und Firefox, die automatisch nach anonymen Proxys sucht und benutzt. Dabei kann man optional das Land angeben, in dem der Proxy stehen soll.

So kann man seine IP-Adresse verschleiern oder vortäuschen, in einem anderen Land zu sein. Damit lassen sich etwa YouTube-Videos abspielen, die in Deutschland nicht verfügbar sind, weil GEMA und Musikindustrie mit Duldung der Regierung einen digitalen "antifaschistischen Schutzwall" um Deutschland ziehen wollen.


Der völlig untaugliche Versuch, das Internet in lauter digitale DDRs aufzuteilen, ist bisher immer gescheitert.

Das Besondere an Stealthy ist, dass hinter der Erweiterung ein Dienst steckt, der tagesaktuelle anonyme Proxys findet. Einmal installiert, kann man es als One-Klick-Lösung ein- und ausschalten.

Damit die Browsererweiterung unter Chrome funktioniert, muss die Option „Used for access services than are only allowed from the U.S. (e.g. Pandora).“ aktiviert sein. Leider bleibt die Einstellung nach einem Neustart von Chrome nicht erhalten. Unter Firefox reicht die Standardeinstellung „Normaler Modus für Seiten, die an einem Standort verboten sind“.

YouTube-Videos, die für Deutschland nicht zur Verfügung stehen, lassen sich betrachten, wenn das Plug-in über das Stealth-Symbol aktiviert ist. Dann erscheint es in grün. Nach dem erneuten laden der Seite zeigt YouTube das Video an. Standardmäßig ist Stealthy ausgeschaltet (rot), was sich allerdings in den Optionen ändern lässt.

Anhand des folgenden Videos lässt sich überprüfen, ob Stealthy korrekt arbeitet: forcella pordoi (calfoschTV ).

YouTube-Videos automatisch in HD anschauen

YouTube-Videos werden im Standard-Fenster in der Qualität 360p angezeigt. Wählt man ein größeres Video-Fenster, lässt sich Googles Video-Portal immerhin zu 480p überreden. Natürlich zeigt Google nicht freiwillig die beste verfügbare HD-Qualität 720p oder 1080p eines Videos an, denn das kostet Bandbreite und damit Geld.

Für Nutzer ist es jederzeit möglich, das Video in HD anzuschauen. Das muss aber manuell geschehen. Auch muss man bei jedem Video selbst nachgucken, was die beste verfügbare Qualität ist.

Abhilfe schaffen die Plug-ins Auto HD for YouTube für Chrome und YouTube High Definition für Firefox. Sie stellen sicher, dass jedes in HD-Qualität verfügbare Video auch in HD abgespielt wird.

XMarks

XMarks benötigen alle Nutzer, die mehr als einen Browser verwenden und dabei ihre Bookmarks über das Netz synchronisieren möchten. Das Add-on unterstützt Firefox, Internet Explorer, Safari und Chrome.


XMarks erlaubt die Synchronisation von Bookmarks über das Netz. Dabei werden verschiedene Browser wie Firefox, IE, Safari und Chrome unterstützt (Screenshot: ZDNet).

Die Daten werden auf dem Server von XMarks abgespeichert. Ein Online-Zugriff auf die Lesezeichen ist ebenfalls möglich. Zusätzlich erlaubt die Funktion Remote-Tabs den Zugriff auf geöffnete Browser-Tabs entfernter Rechner, die mit dem selben Account synchronisiert sind.

Auch für die mobilen Plattformen iOS, Android und Blackberry lässt sich XMarks einsetzen. Dafür verlangt der Anbieter allerdings zwölf Dollar im Jahr.

LastPass

LastPass funktioniert nach demselben Prinzip wie XMarks. Allerdings synchronisiert es nicht die Bookmarks, sondern die gespeicherten Passwörter. Wer einmal ein Passwort für eine Website im Browser abgespeichert hat, braucht es auf seinen anderen Rechnern nicht mehr einzutippen.

Unterstützt werden Chrome, Firefox, Internet Explorer und Safari. Die Passwörter sind zusätzlich mit einer PIN vor unberechtigtem Zugriff geschützt. Diese legt man während der kostenlosen Registrierung an.

Web of Trust

Das kostenlose Plug-in Web of Trust (WOT) für Chrome, Firefox, Internet Explorer, Opera und Safari dient der Sicherheit im Internet. Auf Basis von Bewertungen der bei mywot.com registrierten über vier Millionen Internet-Nutzer, die bereits über 22 Millionen Websites bewertet haben, warnt das Tool Anwender vor dem Besuch einer als unseriös eingestuften Website.


Diese Seite verspricht schnelle und kompetente Hilfe von Anwälten. Das sehen die Nutzer von Web of Trust anders.

In der Symbolleiste richtet WOT ein kreisförmiges Symbol ein, das je nach besuchter Website deren Vertrauenswürdigkeit in unterschiedlichen Farben anzeigt: Grün steht für vertrauensvoll und gelb mahnt zur Vorsicht. Sobald eine als gefährlich eingestufte Website besucht wird, färbt sich das Logo Rot und WOT zeigt statt der Webseite eine Warnung an.

Zudem warnt das Tool nicht nur beim direkten Ansurfen einer als potenziell gefährlich eingestuften Site, sondern markiert auch in der Ergebnisliste einer Suchanfrage die Websites nach der Ampelfarblehre.

Adblock Plus

Adblock Plus ist eine Erweiterung für Firefox und Chrome. Das Tool blockt jegliche Werbung und Banner und filtert diese aus Webseiten mit Hilfe von Filterregeln, die der Nutzer selbst angelegen oder in vorgefertigter Form abonnieren kann.

Zudem können Werbeelemente durch Rechtsklick und Auswahl des Adblock-Eintrags oder aus einer Übersicht für die aktuelle Seite, welche in einer abkoppelbaren Sidebar angezeigt wird, zu den Filtern hinzugefügt werden. Für selbstdefinierte Filter lassen sich sowohl Wildcards als auch Regular Expressions verwenden. Das Add-On blockt GIF-Grafiken und Flash-Animationen.

In der Sidebar von Adblock Plus sind die blockierbaren Elemente der geöffneten Seite aufgeführt. Rot steht für blockierte Elemente und grün bedeutet, dass sich das Element auf der Ausnahmeliste befindet. Die komplette Adresse, das Bild sowie der angewandte Filter werden mittels Tooltip angezeigt. Um eine bessere Übersicht zu gewährleisten, lässt sich die Sidebar auch an- und abkoppeln.


Ausnahmen für Websites mit weniger nerviger Werbung lassen sich in Adblock Plus einfach hinzufügen.

Downloads zu diesem Artikel

  • Stealthy (Chrome, Firefox)
  • Auto HD for YouTube (Chrome)
  • YouTube High Definition (Firefox)
  • XMarks (Firefox)
  • XMarks (Internet Explorer)
  • Xmarks (Safari)
  • XMarks (Chrome)
  • LastPass (Chrome, Firefox, Internet Explorer, Safari)
  • Web of Trust (Chrome)
  • Web of Trust (Firefox)
  • Web of Trust (Internet Explorer)
  • Web of Trust (Opera)
  • Web of Trust (Safari)
  • Adblock Plus (Firefox)
  • Adblock Plus (Chrome)
ZDNet.de Redaktion

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