Handy als Musikplayer nutzen: die besten Apps für Android

Ein Android-Handy lässt sich auch als Musikplayer nutzen. Bezahlbare Speicherkarten mit 16 GByte und mehr erlauben, dass der Benutzer eine beachtliche Musiksammlung auf seinem Smartphone parat hält.

Das reine Abspielen von MP3-Dateien ist bei Android-Telefonen ohne Zusatzsoftware möglich. Allerdings ist das Standard-Musikabspielprogramm eher spartanisch ausgestattet. Auch Hardware-Hersteller wie HTC, können mit ihrer eigenen Version des Android-Musikplayers nicht unbedingt überzeugen.

Wer zusätzlich noch Radiostationen empfangen will oder auf einen Musikflat-Anbieter zugreifen möchte, der braucht ohnehin ein paar Apps, die das ermöglichen. Zunächst aber noch der obligatorische Hinweis für alle, die keine Datenflatrate besitzen: Streaming- und Download-Apps können ein sehr großes Datenvolumen verursachen, das möglicherweise mit hohen Kosten verbunden ist. Wer eine Flatrate mit Speed-Limit hat, sollte bedenken, dass die Volumengrenze, bei der der Anbieter die Geschwindigkeit auf ein unerträgliches Maß drosselt, schnell erreicht sein kann.

TuneIn Radio


TuneIn Radio hat in seiner Datenbank vor allem Stationen, die auch „over the air“ senden (Screenshot: ZDNet).

TuneIn Radio ist eine App, die sich darauf spezialisiert hat, Radiosender zu finden, die auch über UKW empfangbar sind. Wer unterwegs nicht auf seine Lieblingssender verzichten möchte, findet mit TuneIn Radio die ideale App. Der Empfang erfolgt nicht per UKW, sondern in Near-CD-Qualität über die Datenverbindung des Handys.

In der Suchfunktion lassen sich Orte wie Berlin oder München genauso eingeben wie Sendernamen, beispielsweise "Charivari" oder "104,6 RTL". Auch nach Genres ist eine Suche möglich. In der Grundeinstellung zeigt TuneIn Radio alle Lokalsender am Standort des Benutzers.

Insgesamt umfasst die TuneIn-Datenbank 50.000 Sender aus aller Welt und aus allen Genres. Neben Android ist die App auch für iOS, Windows Phone, WebOS, Blackberry und Bada verfügbar.

Unter der URL tunein.com kann man die Datenbank auch am Desktop nutzen und seine Lieblingsradios hören. Die Website ist für mobile Geräte allerdings schlecht geeignet.

XiiaLive Lite


XiiaLive Lite verfügt über eine Datenbank von fast 50.000 Internetradios (Screenshot: XiiaLive via Android Market).

XiiaLive Lite ist ebenfalls eine Streaming-App für Radiosender. Allerdings nutzt sie die Shoutcast-Datenbank, auch als Winamp-Datenbank bekannt, von AOL. Die mehr als 48.000 Radiosender sind überwiegend Stationen, die ihr Programm ausschließlich im Internet anbieten.

Obwohl es im Internet zahlreiche sogenannte Top40-Stationen gibt, die immer wieder dieselben Hits rauf und runter spielen, findet man auch spezialisierte Genres, die in dieser Vielzahl nicht mit TuneIn Radio gesucht werden können.

So findet man etwa Sender, die nur zu bestimmten Zeiten senden, etwa bei Sportereignissen, oder Stationen, die nur in der Adventszeit Weihnachtslieder spielen und den Rest des Jahres offline sind.

Ferner ist es möglich, eigene Radio-Stationen hinzuzufügen, sofern man die URL kennt. Dabei überzeugt die App durch die vielen Formate, die es unterstützt. Neben MP3, AAC und WMA versteht das Programm auch MP4, MPEG, ASF und OGG. Auch mit URLs, die eine Playlist in den Formaten PLS, M3U oder ASX liefern, kann die App umgehen. Als Transport-Formate sind HTTP, RTSP, MMS und MMSH erlaubt.

Simfy Music Player


Simfys Flatrate bietet Zugang zu über 13 Millionen Songs (Screenshot: Simfy via Android Market).

Simfy Music Player ist eine kostenlose App für das Musikflat-Streaming-Angebot simfy im Internet. Der Dienst bietet über 13 Millionen Musiktitel an, für die allerdings eine Flatrate von 9,99 Euro pro Monat bezahlt werden muss.

Es gibt keine Mindestvertragslaufzeit. Neue Nutzer können den Dienst 30 Tage lang testen.

Anwender haben die Möglichkeit, die Titel auch für eine Offline-Nutzung herunterzuladen. So kann man auch dann Musik hören, wenn das Smartphone keine Verbindung zum Internet hat.

Die Musiktitel stammen von unter anderem Sony Music, Universal Music, Warner Music und EMI, so dass alle großen Labels vertreten sind. Die Auswahl muss den Vergleich mit großen MP3-Shops wie Amazon MP3 oder iTunes nicht scheuen.

Die App steht auch für iOS und Blackberry zur Verfügung.

Amazon MP3


Amazons MP3-Store bietet Musikstücke im DRM-freien MP3-Format an (Screenshot: ZDNet).

Amazon MP3 ist eine App, die Zugang zum Amazon MP3 Store bietet. Außerdem kann man sie als Player App benutzen. Alle Titel im Amazon MP3 Store sind DRM-frei und werden im MP3-Format ausgeliefert. Das garantiert höchste Kompatibilität auch mit den ältesten MP3-Playern, die weder AAC, MP4 noch WMA beherrschen.

Die aus dem Store heruntergeladenen MP3-Dateien werden auf der Speicherkarte abgelegt, so dass man sie einfach auf andere Geräte bringen kann. Meist macht man das per USB-Kabel.

Einzelne Titel im Amazon-MP3 kosten maximal 0,99 Euro. Damit ist das Online-Kaufhaus günstiger als Marktführer iTunes.

Wer spontan einen Titel kauft, während er per Mobilfunk-Verbindung im Internet ist, kann den Download verzögern, bis eine WLAN-Verbindung zur Verfügung steht. Ferner lässt sich der Player auch bei gesperrtem Display bedienen. Diese Funktion bekommt der Android-Player erst mit dem gestern vorgestellten Android 4.0 (Ice Cream Sandwich).

Shazam


Shazam erkennt auch viele Songs abseits des Mainstreams (Screenshot: ZDNet).

Shazam ist eine App, die Lieder erkennt, die sie über das Mikrofon vorgespielt bekommt. Einfach das Handy vor das Radio halten, wenn man ein Musikstück hört, was einem gefällt. Die App erkennt das Lied automatisch – jedenfalls meistens.

Das erkannte Lied kann direkt bei Amazon gekauft oder das Video auf YouTube angesehen werden, sofern nicht die bei den Nutzern äußerst unbeliebte Meldung "Dieses Video ist in Deinem Land nicht verfügbar" erscheint.

Falls der Künstler in der nächsten Zeit auf Tour ist, werden die Konzerte in der Nähe angezeigt. Ferner lassen sich weitere Infos zum Song anzeigen, etwa der Text.

Wer seinen Freunden zeigen möchte, dass er den Song mag, kann das direkt aus der App über Twitter, Facebook, Google+, SMS oder Mail tun. Falls sich andere Leute in der Nähe auch für den erkannten Song interessieren, können sie sich die Daten via Bluetooth oder QR Code übertragen lassen.

Wer möchte, kann sogar die Jamba-Anbindung nutzen. Wer hier zuschlägt, bekommt automatisch ein dauerhaftes "TopMusic-Abo" für 4,99 Euro pro Woche verpasst und kann sich dafür sechs MP3-Songs herunterladen. Jeder weitere Song kostet 1,29 Euro. Wer das "TopMusic-Abo" unbeabsichtigt abgeschlossen hat, kann es durch Senden einer SMS mit dem Text "stoptopmusic" an die 33333 wieder abbestellen.

Shazam ist auch für iOS, Blackberry, Symbian, Windows Mobile 6 und Windows Phone 7 verfügbar.

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ZDNet.de Redaktion

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