Groupons Verlust steigt auf über 100 Millionen Dollar

Groupon ist im zweiten Quartal tiefer in die roten Zahlen gerutscht: Es verbuchte einen Verlust von über 100 Millionen Dollar, wie aus einem bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereichten Dokument hervorgeht. Im Vergleich zu einem Fehlbetrag von „nur“ 35,9 Millionen Dollar vor zwei Jahren bedeutet das eine deutliche Verschlechterung. MarketWatch führt dies darauf zurück, dass Groupon viel Geld in die Hand genommen hat, um neue Mitarbeiter einzustellen und zu expandieren.

Der Personalbestand von Groupon hat sich dem SEC-Dokument zufolge in den vergangenen beiden Jahren – zwischen 30. Juni 2009 und 30. Juni 2011 – von 37 auf 9625 Angestellte erhöht. Zudem expandierte das Unternehmen: Während es im Juni 2009 nur fünf nordamerikanische Märkte bedient hatte, sind es mittlerweile 175 – und 45 Länder, in denen Groupon aktiv ist.

Obwohl diese Unternehmenspolitik ihren Tribut gefordert hat, konnte Groupon seinen Umsatz im zweiten Quartal auf 878 Millionen Dollar steigern (2009: 3,3 Millionen). Die Zahl der Abonnenten ist von 152.203 auf 115,7 Millionen gewachsen.

Nicht alle Branchenbeobachter stufen Groupons Entwicklung positiv ein. Die Finanznews-Site Minyanville zitiert den Marketingstrategen Rocky Agrawal, der den Grund für die Verluste in „Ermüdungserscheinungen von Händlern und Kunden“ sieht. TechCrunch sagte Agrawal, Groupon sei seiner Ansicht nach „drauf und dran, zu kollabieren“.

2008 gestartet, hatte Groupon Anfang Juni 2011 seinen Börsengang beantragt. Ziel war es, rund 750 Millionen Dollar einzunehmen. Die Prüfung des Antrags soll sich aber noch mindestens bis Mitte September hinziehen. Der Schnäppchendienst hatte das bei der Börsenaufsicht eingereichte Dokument schon Mitte Juli anpassen müssen. Dabei ging es hauptsächlich um eine Finanzkennzahl namens „ACSOI“, was für „Adjusted Consolidated Segment Operating Income“ steht. In dieser Kennzahl sind wichtige Kosten nicht enthalten, etwa kritische Ausgaben für Online-Marketing, um neue Kunden zu Groupon zu locken. Normalerweise wird die Bezeichnung „Non-GAAP“ (Generally Accepted Accounting Principles) verwendet.

ZDNet.de Redaktion

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