Software-Hersteller Open-Xchange hat ein Werkzeug herausgebracht, mit dem sich Kontaktinformationen von Freunden aus Facebook exportieren lassen. Das Tool namens „Open Data“ setzt auf SocialOX auf, das laut CEO Rafael Laguna eine Art „magisches Adressbuch“ ist. Es bringt die Online-Adressbücher von Sites wie GMX, LinkedIn und Google Mail zusammen.

„Die Cloud muss offen sein – genauso wie Quellcodes und Datenprotokolle offen sein mussten, um das Internet zu schaffen“, erklärte Laguna. „Immer mehr Daten werden in die Cloud verlegt oder dort erstellt. Sie müssen ihren Urhebern gehören, und nicht den Diensten.“

Die Lösung von Open-Xchange ist derzeit noch etwas kompliziert, aber Laguna zufolge arbeitet das Unternehmen daran, sie zu vereinfachen. „Sie funktioniert gut und verstößt gegen keine AGB“, schreibt Laguna in einem Kommentar auf Google+. Voraussetzung für die Nutzung des Dienstes ist ein Open-Xchange-Konto.

Open Data bedient sich wie SocialOX einer minimal invasiven Form von Screen Scraping: Die Software greift nicht per eigens für solche Zwecke abgesteller API auf eine Website zu, sondern kopiert lediglich die auf einer Seite hinterlegten Rohdaten.

„Höchstwahrscheinlich braucht man das Scraping aber gar nicht, weil unsere Methode die APIs der Dienste sowie alle E-Mail-Konten nutzt, die einem Anwender von Open Xchange zugänglich sind. So werden Namen und E-Mail-Adressen aus den Nachrichten herausgefiltert“, erklärt Laguna. „Diese Informationen sammeln wir in einem ‚magischen‘ Adressbuch, in dem alle Freunde, Geschäftspartner und E-Mail-Netzwerke verzeichnet sind, zu denen der Open-Xchange-Nutzer Zugang hat.“

Es gibt aber auch eine andere Methode, an Kontaktdaten aus Facebook zu kommen: Yahoo Mail. Nützliche Informationen wie Telefonnummern oder Geburtstage lassen sich so zwar nicht sammeln, sehr wohl aber E-Mail-Adressen, die sich etwa für das Verschicken von Einladungen aus Google+ heraus verwenden lassen.

Wer ein neues Yahoo-Konto eröffnet, hat die Möglichkeit, Kontakte von außerhalb zu importieren – auch von Facebook. Zu Google lassen sich diese dann in Form einer CSV-Datei übertragen. In Google Mail lässt sich diese über den Pfad Kontakte/Weitere Aktionen/Importieren einspeisen.

Facebook hatte Anfang der Woche ein Freunde-Exportwerkzeug für Google+ blockiert. Eine offizielle Begründung seitens des Social Network steht zwar noch aus, das Tool dürfte aber gegen dessen Nutzungsbedingungen verstoßen. Unter Punkt 3, Abschnitt 2 heißt es dort: „Du darfst mittels automatisierter Mechanismen (wie Bots, Roboter, Spider oder Scraper) keine Inhalte oder Informationen von Nutzern erfassen oder auf andere Art auf Facebook zugreifen, sofern du nicht unsere Erlaubnis hast.“

ZDNet.de Redaktion

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