Im Test: HTCs Incredible S mit 8-Megapixel-Kamera und Blitz

Wie gesagt – einen Dual-Core-Prozessor hat das Incredible S nicht. Und das merkt man auch. Allerdings nicht in der Praxis, sondern nur bei den Benchmark-Ergebnissen. Ganz so langsam wie der Bruder Desire S ist das neue HTC-Smartphone in diesem Punkt zwar nicht – es erreicht gute 1400 Punkte und damit einen eher typischen Wert für diese Ausstattung. Doch im Vergleich zum Test des ersten Dual-Core-Smartphone, ist der Wert nur mäßig: Das LG Optimus Speed stellte den bisherigen Rekordwert in Höhe von 2519 Punkten auf.

Bei der praktischen Nutzung merkt man davon zugegebenermaßen nicht viel. Das Gerät ist so reaktionsschnell, dass es eine wahre Freude ist. Das fängt beim Tippen auf der Tastatur an, die die Buchstaben absolut verzögerungsfrei darstellt, zieht sich über den flüssigen Zoom beim Browsen, bei Bildern und bei Karten bis zum flotten Umbrechen von Text und zu schnellen Programmstarts. Lediglich beim ersten Wechsel zwischen Browsertabs lässt sich ein leichtes Ruckeln bemerken – genau so wie beim Desire S. Und in Anbetracht der Tatsache, dass die Software auf dem Incredible-S-Testgerät final zu sein scheint, muss man sich damit wohl arrangieren. Und das tut man auch gerne, denn das Gesamtpaket stimmt hier wirklich. Nur wer es wirklich auf das letzte Quäntchen Leistung anlegt, kommt um das LG Optimus Speed und kommende Dual-Core-Smartphones nicht herum.

Wie beim Desire S kann man glücklich darüber sein, dass der Lautsprecher auf der Rückseite jetzt deutlich kräftiger ist als bei früheren HTC-Smartphones. Eine Party kann man damit immer noch nicht beschallen. Es mangelt schlicht an Bass, aber wo soll der auch herkommen? Dafür hat HTC die maximale Lautstärke deutlich angehoben, damit man zumindest in einer kleinen Gruppe mal ein Youtube-Video oder einen MP3-Track vorführen kann.

Die Kamera hat auch ordentlich zugelegt, bleibt aber immer noch ein zweischneidiges Schwert. Im Freien aufgenommene Bilder können sich inzwischen durchaus sehen lassen. Vor allem die Farben wirken kräftiger und akkurater, aber in dunklen Bildbereichen rauscht es gerne einmal – und es mangelt durchgehend an Details. Außerdem kann man nur dringend von der Nutzung des digitalen Zooms abraten, denn so vergrößerte Bilder haben noch weniger Details aufzuwarten, glänzen dafür aber mit hässlichen Blöcken und Artefakten. Da fotografiert man besser ohne Zoom und vergrößert hinterher am PC. Auch generell scheint die JPEG-Kompression der Bildqualität gerne den einen oder anderen Strich durch die Rechnung zu machen – schade. Außerdem dürfte zumindest eine der beiden LEDs gerne als Autofokus-Hilfslicht herhalten – denn ansonsten ist das Fokussieren von Personen oder Gegenständen im Halbdunklen oder Dunklen eine zeitaufreibende Angelegenheit und häufig Glückssache.

Der Empfang ist übrigens aufgrund der Kunststoff-Rückschale mit integrierten Antennen spürbar besser als beim Bruder Desire S.

Der Akku reiht sich mit einer Kapazität von 1450 mAh im Durchschnitt ein. In Kombination mit der im Vergleich zum „alten“ Desire energiesparenderen Prozessorgeneration hält es unterm Strich dennoch etwas länger durch, vorausgesetzt, man vernichtet den Strom nicht mit aufwändigen Apps – und das ist durchaus verlockend, denn das Angebot ist einfach extrem groß. Und so gilt auch für das Incredible S, dass man es bei intensiver Nutzung täglich an die Steckdose hängen muss, da ansonsten bei typischer Nutzung mit Push-Mail, Facebook, Twitter et cetera nach 1,5 Tagen der Akku leer ist.

Fazit

Das Incredible S überzeugt vor allem aufgrund des passenden Gesamtpakets mit der tollen Sense-Oberfläche. Noch dazu hat es ein paar Gimmicks in petto – wie die mitdrehenden Icons unterm Display oder die hochauflösende Kamera. Vor allem von ihr hätte man sich aber noch ein Stück mehr erwartet. Insgesamt reiht sich das Incredible S wirklich perfekt zwischen dem kleineren Desire S und dem größeren Desire HD ein. Welches der drei Smartphones man letztlich kauft, ist Geschmackssache.

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ZDNet.de Redaktion

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