Reporter ohne Grenzen ruft zum „Welttag gegen Internetzensur“ auf

Die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) hat im dritten Jahr in Folge zum „Welttag gegen Internetzensur“ am 12. März aufgerufen. Mit dem Jahrestag wollen die Menschenrechtler darauf aufmerksam machen, dass zahlreiche Regime weltweit versuchen, die Presse- und Meinungsfreiheit durch Kontrolle der Online-Medien einzuschränken.

Auch in diesem Jahr wird ROG wieder einen Bericht mit dem Titel „Feinde des Internets“ veröffentlichen. In diesem werden Staaten mit massiver Online-Überwachung genannt und deren aktuelle Kontroll- und Zensurmaßnahmen im Internet umfassend untersucht.

Jüngstes Beispiel ist Libyen: Hier hat Staatschef Muammar al-Gaddafi den Internetverkehr seit vergangenem Donnerstag fast vollständig unterdrückt. Der ROG-Report geht auch auf die jüngsten Ereignisse in Tunesien und Ägypten ein, indem er die Rolle des Internets bei den Protesten und der Verbreitung von Nachrichten analysiert.

Am Vorabend des Aktionstages wird ROG erneut einen Blogger, Online-Journalisten oder Cyberaktivisten für dessen Engagement für Meinungsfreiheit im Internet auszeichnen. Die feierliche Übergabe des so genannten „Netizen-Preises“ findet am Freitag, den 11. März, in Paris statt.

„Der Einsatz für freie Meinungsäußerung im Internet ist heute notwendiger als je zuvor“, heißt es in der Ankündigung zum Welttag gegen Internetzensur. „In vielen Ländern hat das Internet neue Räume für den Austausch von Ideen und Informationen geschaffen und sich so zu einer Kraft der Freiheit entwickelt.“ Immer mehr Regionen hätten darauf mit verschärfter Online-Überwachung reagiert, um kritische Blogger, Journalisten und Internetnutzer zum Schweigen zu bringen. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation sitzen derzeit rund 120 Online-Aktivisten weltweit in Haft.

Im vergangenen Jahr standen auf der Liste „Feinde des Internets“: Saudi-Arabien, Burma, China, Nordkorea, Kuba, Ägypten, Iran, Usbekistan, Syrien, Tunesien, Turkmenistan und Vietnam.

ZDNet.de Redaktion

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