Australische Polizei: „Wikileaks hat kein Gesetz gebrochen“

Der Australian Federal Police (AFP) zufolge hat Wikileaks in Australien kein Gesetz verletzt. Das teilte die Behörde mit.

Nachdem Wikileaks 250.000 Geheimdokumente von US-Diplomaten veröffentlicht hatte, nahm die AFP am 30. November die Untersuchungen auf. Sie sicherte zudem den USA Unterstützung bei der Strafverfolgung des Wikileaks-Gründers Julian Assange zu. Die Behörde kam nun zu dem Schluss, dass kein Anlass bestehe, offizielle Ermittlungen einzuleiten.

„Die AFP hat die Evaluation des vorhandenen Materials abgeschlossen und keine Hinweise auf strafbare Handlungen gefunden, die in den Zuständigkeitsbereich Australiens fallen würden“, heißt es in einer Mitteilung. Gleichzeitig gab die Behörde bekannt, Wikileaks‘ Handlungen auch in Zukunft untersuchen zu wollen, sollten weitere Dokumente veröffentlicht werden oder Verdachtsmomente bestehen.

Ebenfalls am 30. November hatte die australische Kommunikationsbehörde ACMA Wikileaks wieder von ihrer schwarzen Liste genommen. Damit waren seit 2009 gesperrte Seiten auch in Australien wieder abrufbar.

Nach Ansicht einiger US-Politiker – etwa des republikanischen Abgeordneten Peter King – sollte Wikileaks als Terrororganisation eingestuft werden. Er sprach sich dafür aus, die Enthüllungswebsite wie Al Qaida und die japanische Aum-Sekte einzustufen.

Seit Anfang Dezember ist es US-Soldaten aus Sicherheitsgründen verboten, Wechseldatenträger zu nutzen. Wer sich nicht daran hält und Informationen aus dem „Secure Internet Protocol Router Network“ (SIPRNET), dem geheimen Netzwerk des US-Verteidigungsministeriums, auf einem Wechseldatenträger wie einem USB-Stick oder einer CD speichert, kann vor ein Militärgericht gestellt werden.

Die US Air Force blockiert auf ihren Computern mittlerweile auch den Zugriff auf Websites, die Dokumente von Wikileaks veröffentlicht haben. Mitarbeiter, die etwa die New York Times oder den britischen Guardian aufrufen wollen, erhalten die Nachricht „Zugriff verweigert. Die Internetnutzung wird aufgezeichnet und überwacht.“

HIGHLIGHT

Themenschwerpunkt Wikileaks mit Umfrageergebnis

Wikileaks will mit der Veröffentlichung von vertraulichen Dokumenten mehr Transparenz schaffen. Das kommt nicht überall gut an. ZDNet bietet in diesem Special Nachrichten und Hintergrundberichte über die umstrittene Whistleblower-Plattform.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

3 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

3 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

3 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

3 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

3 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

3 Tagen ago