Die Wau-Holland-Stiftung hat rechtliche Schritte gegen PayPal eingeleitet. Der Bezahldienst hatte vergangenes Wochenende Wikileaks‘ Spendenkonto abgeschaltet, das von der gemeinnützigen Stiftung verwaltet wurde.
Man habe „mit großem Befremden die unangekündigte Sperrung“ des PayPal-Kontos zur Kenntnis genommen, heißt es vonseiten der Stiftung. Durch diese „willkürliche Entscheidung der Firma PayPal“ habe die Stiftung derzeit keinen Zugriff auf in den letzten Tagen eingegangene Spenden. Insgesamt handle es sich um rund 10.000 Euro.
Zudem wehrt sich die Stiftung gegen die Aussage PayPals, sie fördere „illegale Aktivitäten“. Dabei handle es sich um Verleumdung, weswegen die Stiftung rechtliche Schritte gegen PayPal eingeleitet habe. PayPal wurde demnach aufgefordert, die „Behauptung aus seinem Firmenblog zu entfernen sowie den berechtigten Zugriff auf das Spendenkonto wiederherzustellen“.
Auch in Zukunft wolle man Projekte und Aktionen unterstützen, die den Stiftungszielen entsprechen – dazu gehöre auch Wikileaks. Die Stiftung füht sich nach eigener Aussage den Idealen von Wau Holland verpflichtet, dem Gründer des Chaos Computer Club. Sie fördert nach ihrer Satzung unter anderem die „weltweite Kommunikation, Informationsfreiheit und Zivilcourage mit elektronischen Medien“.
Offenbar ist nicht nur die Wau-Holland-Stiftung von PayPals Vorgehen enttäuscht: Anfang der Woche hatten unbekannte Hacker den Unternehmensblog des Bezahldienstes für mehr als acht Stunden mit DDoS-Attacken lahmgelegt. Auch die Website des Schweizer Finanzdienstleisters PostFinance, der ebenfalls ein Wikileaks-Spendenkonto geschlossen hatte, war über elf Stunden kaum zu erreichen.
Wikileaks will mit der Veröffentlichung von vertraulichen Dokumenten mehr Transparenz schaffen. Das kommt nicht überall gut an. ZDNet bietet in diesem Special Nachrichten und Hintergrundberichte über die umstrittene Whistleblower-Plattform.
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