Apache Software Foundation revoltiert gegen Oracles Java-Politik

Die Apache Software Foundation (ASF) hat ihre Wiederwahl in das Executive Committee des Java Community Process (JCP) dazu genutzt, erneut gegen Oracles Java-Politik zu protestieren. Die Organisation hat andere JCP-Mitglieder aufgerufen, ihre Position gegenüber Oracle zu unterstützen – und sich bei der kommenden Vorstellung der Spezifikationen für Java SE 7 gegen Oracles Java Specification Request (JSR) zu stellen.

Die ASF schließt zudem nicht aus, ihre Zusammenarbeit mit dem JCP-Gremium zu beenden, sollte Oracle seine Restriktionen zum Einsatz von Java nicht aufheben. Oracle weigert sich – wie zuvor Sun – das Java SE Technology Compatibility Kit (TCK) unter derselben Open-Source-Lizenz freizugeben, wie die Java Virtual Machine.

„Laut dem JSPA [Java Specification Participation Agreement, PDF], jener Vereinbarung, unter der Oracle und die ASF im JCP-Komitee zusammenarbeiten, haben wir Anspruch auf eine Lizenz für das Testkit für Java SE“, heißt es im Apache-Blog. Oracle verletze diese vertragliche Vereinbarung, indem es eine TCK-Lizenz anbiete, die an zusätzliche Bedingungen geknüpft sei. Diese seien nicht mit Open-Source- oder kostenloser Software in Einklang zu bringen.

Zwar stellten sich bei der Wahl ins Executive Committee des JCP 95 Prozent der Wähler hinter die ASF, die Open-Source-Organisation musste kürzlich aber dennoch einen herben Schlag hinnehmen: Mitte Oktober hatte sich IBM auf die Seite von Oracle gestellt. Es kündigte an, Oracles Roadmap für Version 7 des JDK zu unterstützen und unter anderem bei der Spezifikation von Java SE mit Oracle zusammenzuarbeiten.

IBM verlagerte damit sein Engagement von Apaches Harmony-Projekt, das seinerseits an einer freien Java-Implementierung arbeitet, auf OpenJDK. „Uns ist klar geworden, dass Oracle und Sun nie geplant hatten, Apache Zugriff auf das Java SE Technology Compatibility Kit zu geben“, schrieb Bob Sutor, IBMs Vice President für Open Source, auf seiner Website. Man sei mit der Entscheidung zwar nicht einverstanden, habe aber keine andere Wahl.

ZDNet.de Redaktion

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