Mozilla will Googles VP8-Codec in HTML 5 Video integrieren

Mozilla will Googles Videocodec VP8 zum Standard für Web-Videos machen. „Wir würden uns wünschen, dass VP8 im HTML5-Standard spezifiziert wäre. Wenn er einmal in der Spezifikation wäre, könnte er eine spürbar bessere Unterstützung durch andere Player bekommen“, sagte Mozilla-CEO John Lilly.

Mozilla will in den nächsten Tagen genauer die Pläne erläutern, wie das Unternehmen VP8 in die HTML5-Spezifikation bringen will. VP8 ist Teil von Googles WebM-Projekt, einem Container-Format für Internetvideos. Der Video-Teil wird dabei mit dem VP8-Codec komprimiert, der Audio-Teil mit dem Vorbis-Codec. Google hatte WebM vergangene Woche auf der I/O-Konferenz präsentiert.

Das World Wide Web Consortium (W3C) zeigte sich gegenüber dem neuen Codec offen. Philippe Le Hegaret, Chef der Web-Video-Gruppe des W3C, sagte in einer Stellungnahme: „WebM/VP8 hat das Potential, das grundlegende Videoformat für HTML5 zu werden. Die Spezifikation muss durch eine Standardisierungsgruppe gehen und gemäß den W3C-Royalty-Free-Lizenzbedingungen (Lizenzfreiheit) entwickelt werden, um von der HTML-Arbeitsgruppe ernsthaft in Betracht gezogen zu werden.“

Die Aussichten von VP8 werden um so besser, je mehr Browser-Hersteller den Codec unterstützen. Ein Stolperstein könnten dabei patentrechtliche Bedenken sein. Dem Codec drohen Patentklagen von Microsoft und Apple.

Das Verhalten von Microsoft bleibt bislang eine große Unbekannte in der Rechnung. Das Unternehmen hat angekündigt, VP8/WebM im Internet Explorer 9 (IE9) zu unterstützen, wenn die Anwender den Codec installieren. Sollte VP8 Teil des HTML5-Standards werden, könnte die Unterstützung in IE9 besser werden: „Wenn es um HTML5 geht, sind wir voll und ganz dabei. Diese rückhaltlose Unterstützung gilt auch für die Videocodecs, die IE9 ebenfalls unterstützen wird“, schreibt IE-Chef Dean Hachamovitch in einem Blogbeitrag.

Google mit seinem Chrome-Browser ist natürlich der Hauptunterstützer. „Wir freuen uns über die Reaktion der Community auf unser WebM-Projekt und unterstützen alle Initiativen, die Technik zu standardisieren“, heißt es in einer Stellungnahme.

Bislang waren vor allem die beiden Codecs Ogg Theora und H.264 Kandidaten für Web-Videos unter HTML5. H.264 wurde von Apple und Microsoft bevorzugt, Ogg von Mozilla und Opera. Die neue HTML-Version soll ein eigenes Video-Format festlegen, damit Website-Betreiber beim Videostreaming nicht mehr auf proprietäre Techniken wie Adobes Flash angewiesen sind.

ZDNet.de Redaktion

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