Adobes Chief Technology Officer (CTO) Kevin Lynch hat eine neue Runde im Streit zwischen seinem Unternehmen und Apple eingeleitet. „Arbeiteten Apple und Adobe so zusammen, wie wir es mit vielen anderen Partnern tun, könnten wir großartige Flash-Produkte für das iPhone und den iPod Touch herstellen, da sind wir uns sicher“, schreibt Lynch in einem Blogbeitrag als Antwort auf Steve Jobs‘ offenen Brief zu Flash. „Trotzdem haben wir uns wegen der Lizenzbedingungen, die Apple den Entwicklern auferlegt hat, dazu entschieden, den Schwerpunkt für Flash Player und AIR weg von Apple-Geräten zu verlagern.“

Stattdessen wolle man sich künftig auf Googles Android-Plattform konzentrieren, so Lynch weiter. „Wir werden eine Public-Preview-Version von Flash Player 10.1 für Android-Smartphones auf der Google I/O-Konferenz im Mai zeigen und im Juni das finale Produkt freigeben.“

Apple-CEO Steve Jobs hatte zum Thema Flash einen seiner seltenen offenen Briefe verfasst. Darin kritisierte er Flash als proprietäre Plattform, die keine Multitouch-Oberflächen unterstütze und Batterie-Reserven verschlinge. Außerdem sei sie instabil und ein Sicherheitsrisiko.

Der Hauptgrund für Apples Entscheidung gegen Flash sei aber ein anderer: „Wir wissen aus schmerzhafter Erfahrung, dass unterdurchschnittliche Apps die Folge sind, wenn man eine Dritthersteller-Softwareschicht zwischen die Plattform und den Entwickler treten lässt. Dies erschwert auch die Verbesserung der Plattform selbst“, schrieb Jobs.

Adobe-CEO Shantanu Narayen bezeichnete die Kritik an der Flash-Technik als Ablenkungsmanöver. Eventuelle Schwierigkeiten seien auf Beschränkungen oder Probleme der Apple-Betriebssysteme zurückzuführen. Der Vorwurf, dass Flash proprietär sei, sei „amüsant“. „Flash ist eine offene Spezifikation“, so Narayen. Adobes Technik ermögliche es Entwicklern, ohne großen Aufwand für mehrere Plattformen zu produzieren. „Das ist kein Vorteil für Apple – deshalb diese Reaktion.“

Apple will künftig auf Alternativen zu Adobes Flash zurückgreifen, etwa auf HTML 5. Zur Zeit werden noch viele Web-Videos mit Flash-Technik übertragen, HTML 5 aber erlaubt die Wiedergabe von Videos ohne Flash. Web-Applikationen und Spiele können Entwickler auch mit anderen, offenen Techniken wie JavaScript oder Cascading Stylesheets (CSS) programmieren.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

BSI-Studie: Wie KI die Bedrohungslandschaft verändert

Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.

14 Stunden ago

KI-Wandel: Welche Berufe sich am stärksten verändern

Deutsche sehen Finanzwesen und IT im Zentrum der KI-Transformation. Justiz und Militär hingegen werden deutlich…

15 Stunden ago

Wie ein Unternehmen, das Sie noch nicht kennen, eine Revolution in der Cloud-Speicherung anführt

Cubbit ist das weltweit erste Unternehmen, das Cloud-Objektspeicher anbietet. Es wurde 2016 gegründet und bedient…

20 Stunden ago

Dirty Stream: Microsoft entdeckt neuartige Angriffe auf Android-Apps

Unbefugte können Schadcode einschleusen und ausführen. Auslöser ist eine fehlerhafte Implementierung einer Android-Funktion.

24 Stunden ago

Apple meldet Umsatz- und Gewinnrückgang im zweiten Fiskalquartal

iPhones und iPads belasten das Ergebnis. Außerdem schwächelt Apple im gesamten asiatischen Raum inklusive China…

24 Stunden ago

MadMxShell: Hacker verbreiten neue Backdoor per Malvertising

Die Anzeigen richten sich an IT-Teams und Administratoren. Ziel ist der Zugriff auf IT-Systeme.

2 Tagen ago