Opera drängt nicht auf Browserauswahlbox in Asien

Browser-Hersteller Opera, 2007 Beschwerdeführer im Browserstreit der Europäischen Union (EU) mit Microsoft, wird in Asien und dem Pazifikraum auf eine Aktion für die Browserauswahl verzichten. Auch Mozilla passt: Die „Wahlfreiheit“-Kampagne werde man in dieser Region „nicht ausdrücklich bewerben“.

In einem E-Mail-Interview mit ZDNet Asia sagte ein Opera-Sprecher, dass man zwar Mitglied des European Committee for Interoperable Systems (ECIS) sei, aber „keine weiteren Entscheidungen getroffen“ habe, sich für eine Browserauswahl in Asien und dem Pazifikraum einzusetzen. Die ECIS hatte in einer Erklärung vor einer Woche gefordert, dass Kartellbehörden weltweit für eine Browserauswahl in ihren Ländern eintreten.

Ein Sprecher von Mozilla in Asien sagte ZDNet, dass sich die „Wahlfreiheit“-Kampagne zur Zeit auf Europa konzentriere. Das schließe aber nicht aus, dass man sich in Zukunft auch in Asien engagieren werde.

Mike Davies, ein Analyst für Ovum, hält es für „unwahrscheinlich“, dass Microsoft in Asien und dem Pazifikraum zu einer Browserauswahl wie in Europa verpflichtet werde. Dort gebe es kein länderübergreifende Behörde wie die Europäische Kommission, die einen einheitlichen Markt herstellt. Trotzdem könnten einzelne Länder – möglicherweise Australien – eine solche Regelung im Alleingang einführen.

Ein ECIS-Sprecher stellte klar, dass bestimmte Länder in Asien wie Korea, China, Japan und Taiwan sehr wohl Kartellbehörden hätten. ECIS könne diese Behörden bei der rechtlichen Bewertung der Situation unterstützen, falls dies gewünscht werde.

Microsoft erklärte zu dem Thema per E-Mail: „Wir sind dabei, die wettbewerbsrechtlichen Bedenken der Europäischen Kommission im europäischen Wirtschaftsraum auszuräumen. Wir achten auch darauf, den Gesetzen und Bestimmungen anderer Rechtssysteme auf der ganzen Welt zu entsprechen, die gelegentlich untereinander nicht konsistent sind.“

Microsoft hat im Februar angekündigt, ab dem 17. März ein Update für Windows herauszubringen, mit dem der Benutzer einen Browser aus einer zufällig erstellten Liste auswählen kann. Damit erfüllt der Softwareanbieter eine Vorgabe der Europäischen Kommission vom Dezember 2009.

2007 hatte sich Opera bei der Europäischen Kommission beschwert: Microsoft nütze seine dominierende Marktposition aus, indem es den Internet Explorer mit dem Windows-Betriebssystem bündle.

ZDNet.de Redaktion

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