Categories: Unternehmen

IT-Governance: Kosten steuern und gezielt senken

Der Energiekonzern RWE hat ein prozessorientiertes IT-Governance-Framework aufgesetzt, um IT und Business optimal zu verzahnen. „Grundlage dafür ist die Bewertung des Reifegrades sowie der Chancen und Risiken der IT“, erläutert Joachim Cramer, bis 30. April 2009 CIO bei der RWE IT GmbH und jetzt Leiter IT-Management bei der Unternehmensberatung Cronos.

Für Cramer gehören vier grundlegende Elemente zur IT Governance: IT-Strategie, IT-Portfolio, IT-Architektur und IT-Organisation. „Am Anfang steht immer die Identifikation der Herausforderungen für die IT, das Festlegen der Ziele für die IT sowie die Priorisierung der Initiativen. Das heißt: Wo stehe ich mit meiner IT und wo will ich hin?“

RWE hat laut Cramer seine IT-Strategien konsequent an den Geschäftsfeldern ausgerichtet und dabei stets die Weiterentwicklung der IT-Architektur und der IT-Organisation im Blick. Ein wichtiges Ziel ist etwa die Reduktion des IT-Aufwands und damit auch der Kosten durch Konsolidierung von IT-Anwendungen, Standardisierung der IT-Infrastruktur oder Konsolidierung der IT-Dienstleister. Darunter fällt auch die SAP-Harmonisierung für Querschnittsprozesse.

Die IT-Architektur bei RWE basiert auf einem Referenzmodell und Konzernvorgaben in Form von IT-Policies (Security, Directory, Network), IT-Standards (z.B. Microsoft Office, Safeboot) und IT-Produkten (etwa Blackberry, HP). Die Planung und Steuerung des IT-Portfolios, sprich von IT-Budget, -Projekten, -Services und -Verträgen, integriert RWE in die Controlling-Prozesse des Business.

Das heißt: Es gibt klare Vorgaben für die Planung und Umsetzung, eine Priorisierung der IT-Projekte, regelmäßiges Monitoring der IT-Prozesse sowie Reporting über die Realisierung der Ziele. „Das Management der IT-Projekte basiert auf einem Leitfaden und wird bei Bedarf im Rahmen von so genannten IT-Projektreviews überprüft“, so Cramer.

Die IT-Organisation muss sich in diesem Rahmen ständig weiterentwickeln und effizient arbeiten. Um Reibungsverluste zu vermeiden, hat RWE das Zusammenspiel zwischen Business, IT-Dienstleister und CIO auf Basis einer Funktions-Taxonomie in einer RACI-Matrix (Responsible, Accountable, Consulted, Informed) zur Analyse und Darstellung von Verantwortlichkeiten definiert. Eine Schlüsselrolle kommt dabei dem CIO zu. Dazu Joachim Cramer: „Der CIO ist die Integrationsfigur zwischen IT und Business sowie der Motor für Veränderung. Er ist Kommunikator, Controller, Visionär, Stratege und Technologie-Manager in einer Person.“

Page: 1 2 3

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

HostPress für Agenturen und E-Commerce-Betreiber

Höchste Performance-Standards für Webseiten und ein persönlicher, kundenorientierter Premium Support.

4 Tagen ago

V-NAND: Samsung steigert Bit-Dichte um 50 Prozent

Die neue V-NAND-Generation bietet die derzeit höchste verfügbare Bit-Dichte. Samsung steigert auch die Geschwindigkeit und…

4 Tagen ago

Bericht: Google entwickelt App-Quarantäne für Android

Die Sicherheitsfunktion taucht in einer Beta eines kommenden Android-Updates auf. Die Quarantäne beendet unter anderem…

5 Tagen ago

Kostenloser Kurs zum Ausbau von Low-Code-Programmierung

Die OutSystems Developer School hilft Entwicklern, in 2 Wochen komplexe reaktive Anwendungen mit der Low-Code-Plattform…

5 Tagen ago

Cloudflare: DNS-basierte DDoS-Angriffe steigen im ersten Quartal um 80 Prozent

Das Jahr 2024 beginnt laut Cloudflare mit einem Paukenschlag. Die automatischen Systeme des Unternehmens wehren…

5 Tagen ago

Roblox: 34 Millionen Zugangsdaten im Darknet

Laut Kaspersky nehmen Infostealer gerade auch Spieleplattformen ins Visier. Neue Studie untersucht Angriffe zwischen 2021…

5 Tagen ago