Irischer Provider sperrt Zugriff auf Musiktauschbörsen

Der größte Internet-Provider Irlands muss den Zugriff auf Musiktauschbörsen sperren. Damit unterlag Eircom in einem Rechtsstreit dem irischen Musikverband Irish Recorded Music Association (Irma), der die Major Labels EMI, Sony BMG, Warner und Universal vertritt. Die vier Musikkonzerne hatten Eircom wegen der wissentlichen Beihilfe zu Urheberrechtsverletzungen verklagt.

Wie die irische Zeitung The Sunday Business Post berichtet, wird The Pirate Bay als erste Website gesperrt. Weitere Tauschbörsen sollen folgen. Für jede Sperre muss ein Sperrbeschluss eines Richters eingeholt werden. Eircom hat eingewilligt, der Sperrungsaufforderung umgehend nachzukommen.

Der Landesverband IRMA hat auch alle anderen irischen ISPs aufgefordert, dem Beispiel von Eircom zu folgen. Eine Antwort von Providern wie BT und UPC steht allerdings noch aus.

Erst vergangenen Monat hatte Eircom vor Gericht eine Niederlage hinnehmen müssen. Der Provider wurde gezwungen, gegenüber seinen Nutzern eine sogenannte „Three Strikes Policy“ durchzusetzen, sobald der Provider von der Musikindustrie über illegale Filesharing-Aktivitäten informiert wurde: Beim ersten Verstoß teilt das Unternehmen dem Besitzer der betroffenen IP-Adresse mit, dass er eine Urheberrechtsverletzung begangen hat. Im Wiederholungsfall droht der Provider dem Nutzer zunächst mit einer Sperrung seines Anschlusses, bevor bei einer weiteren Zuwiderhandlung die IP-Adresse endgültig abgeschaltet wird.

The Pirate Bay ist eines der größten Portale für Tauschbörsennutzer. Es bietet selbst keine Dateien zum Download an. Vielmehr können über die Website Dateien im Filesharing-Format .torrent gefunden werden. Die Betreiber des Portals stehen gerade selbst als Angeklagte vor Gericht.

ZDNet.de Redaktion

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