Besonders zu denken gibt die Tatsache, dass die Lücke offensichtlich aus Windows 2000 stammt und immer wieder durch neue Releases und Services Packs geschleppt wurde. Das gibt natürlich zu Spekulationen Anlass, ob sich weitere Hintertüren in Windows befinden.

Heute hat Microsoft eine Policy, die jede Art von Easter Eggs und Backdoors verbietet. Hasstiraden auf den Mittbewerb in DLL-Dateien machen bei ihrer Entdeckung keinen guten Eindruck. Selbst ungefährliche Easter Eggs, mit denen sich die Entwickler verewigen, beispielsweise in Form einer an Doom erinnernden Animation wie in Excel 95, sind nicht mehr erlaubt.

Während Easter Eggs noch als Scherz angesehen werden können, hört der Spaß bei Backdoors auf. Backdoors sind zwar keine Zufallsprodukte, jedoch kommen sie meist nicht auf Aufweisung des Managements zustande. Programmierer bauen Backdoors oft als vermeintliche Lebensversicherung ein. Sie glauben, wenn es zu einer Beendigung des Arbeitsverhältnisses kommen soll, etwas in der Hand zu haben.

Tatsächlich ist es unwahrscheinlich, dass ein Microsoft-Entwickler heute noch Backdoors einbaut. Jeglicher Source Code durchläuft einen Sicherheits-Audit. Wenn dabei eine Backdoor gefunden wird, kommt es sofort zur Kündigung. Sollte Backdoor-Code in ein veröffentlichtes Produkt eingeflossen sein, so darf der Entwickler mit zusätzlichen Schadenersatzforderungen rechnen.

Anders sieht es mit Code aus, der bereits in älteren Windows-Versionen eingeschleust wurde. Hier besteht immer die Gefahr, dass er bis in die neuesten Releases bestehen bleibt und die Sicherheit des Betriebssystems aushebelt.

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ZDNet.de Redaktion

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