Microsoft und SAP: TÜV-CIO fordert bessere Zusammenarbeit



Der TÜV Nord ist mit über 6600 Mitarbeitern einer der größten technischen Dienstleister in Deutschland. Man ist in Fragen technischer Sicherheit, des Umweltschutzes, der Konformitäts-Bewertung von Management-Systemen und Produkten tätig – national und international. Über die traditionellen Vereinsgrenzen hinaus ist der TÜV Nord in weiteren Bundesländern vertreten, darüber hinaus in 70 Staaten Europas, Asiens und Amerikas.

ZDNet sprach im Rahmen der Reihe „CIOs im Interview“ mit Gunnar Thaden, CIO des TÜV Nord, vor laufender Kamera über das Thema Innovation. Er hält Software an und für sich nicht für innovativ. Wichtiger sei vielmehr, was man damit mache. In diesem Zusammenhang appelliert er an die Hersteller von Software, sich besser auf gemeinsame Standards zu verständigen.

[legacyvideo id=88073014]

ZDNet: Herr Thaden, schön dass wir Sie da haben. Sie sind der CIO vom TÜV Nord – wie lange bekleiden Sie denn schon dieses Amt?

Thaden: Ich bin schon fast ein Dinosaurier, denn ich bin seit 1998 beim TÜV Nord. Damals haben der TÜV Hamburg und der TÜV Hannover fusioniert. Die beiden EDV-Einheiten trafen aufeinander, und man brauchte jemanden, der das Ganze zusammenführt.

ZDNet: Fusionierte Unternehmen zeichnen sich in der Regel durch eine heterogene IT-Landschaft aus. Dies wird auch beim TÜV Nord der Fall sein, oder?

Thaden: Ja, das war der Fall. Bei der Fusion 1998 prallten zwei völlig unterschiedliche Strukturen aufeinander – etwa in Bezug auf die Infrastruktur oder bei den Applikationen. Wir haben aber das große Glück gehabt, dass wir ab 1999 die nötigen personellen wie auch die monetären Ressourcen bereitgestellt bekommen haben, um unseren Anwendern eine wirklich homogene Landschaft präsentieren zu können.

ZDNet: Wie haben Sie das erreicht? Im Vorgespräch hatten Sie eine gewisse Affinität zu Microsoft angedeutet.

Thaden: Ja, aber das ist inzwischen eine gewachsene Historie. In der Retrospektive war das eine sehr kluge Entscheidung. Es hätte allerdings auch IBM und/oder Oracle sein können, nur so als Beispiel. Es wurden jedoch Microsoft und SAP.

Wir setzen seit vielen Jahren Microsoft in der Infrastruktur ein. Das war der erste Homogenisierungsschritt ab 1999. Als eines der ersten Unternehmen in Europa haben wir Windows 2000 produktiv angegangen. Auch für Microsoft war dies ein erster essentieller Schritt hin zu unternehmenskritischen Systemen – und er hat funktioniert. Ab dem Jahre 2000 haben wir dann zusammen mit einem großen Softwarehersteller in Deutschland unsere Anwendungslandschaft homogenisiert.

Page: 1 2 3 4

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Chrome: Google kündigt das Aus für Manifest-V2-Erweiterungen an

Der Zeitplan sieht eine Abschaltung bis Anfang 2025 vor. Die meisten Erweiterungen haben die Umstellung…

10 Stunden ago

Google stopft schwerwiegende Sicherheitslöcher in Chrome

In dem Browser stecken elf Anfälligkeiten. Chrome ist unter Umständen anfällig für das Einschleusen und…

4 Tagen ago

BKA meldet „bisher größter Schlag gegen weltweite Cybercrime“

Die Ermittler beschlagnahmen mehr als 100 Server und durchsuchen 16 Objekte in vier Ländern. Unter…

4 Tagen ago

Erneut mehr als 90 schädliche Apps im Google Play Store entdeckt

Sie verbreiten einen Banking-Trojanern. Die Hintermänner nehmen mit Anatsa auch Nutzer in Deutschland ins Visier.

5 Tagen ago

Markt für KI-Chips wächst 2024 voraussichtlich um 33 Prozent

Das Volumen des Markts steigt auf rund 71 Milliarden Dollar. Der Bereich KI-Beschleuniger für Server…

5 Tagen ago

Container und Kubernetes für Sicherheitsvorfälle in Deutschland verantwortlich

Das gilt vor allem für Unternehmen mit mehreren Standorten. Viele Vorfälle sind auf Konfigurationsfehler und…

5 Tagen ago