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CMS – das einfachste System ist nicht immer das beste

Es geht unter anderem um Sicherheit und Anpassung, und das System muss mitwachsen können, wenn die Website mehr Besucher erreicht und ausgebaut wird. Wir möchten uns nun zunächst einige bekannte CMS anschauen und erklären, was sie gut können und wo sie weniger stark sind. Anschließend hält dieser Artikel Tipps bereit, wie Unternehmen und Privatpersonen ein passgenaues CMS finden, das den individuellen Bedürfnissen am besten entspricht.

TYPO3

TYPO3 ist ein starkes CMS, das oft von anspruchsvollen Firmen genutzt wird. Es kann viel und ist sehr sicher, allerdings ist wichtig, sich ausgiebig einzuarbeiten. Besonders für große Websites mit vielfältigen Inhalten ist TYPO3 gut geeignet. Das gilt insbesondere auch dann, wenn die Inhalte in mehreren Sprachen verfügbar sein sollen.

Viele Extras können hinzugefügt werden, um TYPO3 an die individuellen Anforderungen anzupassen. Da der Umgang mit diesem CMS nicht ganz so leicht zu erlernen ist wie bei weniger komplexen Systemen, beauftragen Unternehmen hierfür meist Profis. Dazu müssen sie natürlich den richtigen Anbieter für TYPO3 Programmierung finden und diesem dann die genauen Anforderungen und Wünsche mitteilen, damit alles optimal in die Website integriert werden kann.

WordPress

WordPress ist weltweit sehr beliebt und für seine Benutzerfreundlichkeit bekannt. Das macht es auch für Einsteiger zu einem geeigneten CMS, die dank der einfachen Bedienung schnell eine eigene Seite erstellen können. Vor allem für kleinere bis mittelgroße Websites und Blogs ist WordPress bestens geeignet.

Dank tausender Vorlagen und Plugins, können das gewünschte Design und die gewünschten Funktionen mit WordPress ohne technisches Know-how in die Website integriert werden. Auch die regelmäßigen Updates des CMS sind in der Regel gut verständlich. Zudem gibt es eine große Community, die bei Fragen oder Problemen weiterhelfen kann. WordPress ist oft die erste Wahl, wenn es unkompliziert und flexibel sein soll.

Joomla

Das CMS „Joomla!“ ist perfekt, wenn mehrere Leute die Webinhalte bearbeiten können sollen, von denen nicht alle über tiefgehende technische Kenntnisse verfügen. Joomla ist kostenlos, basiert auf PHP und bietet für seine Daten viele Möglichkeiten wie MySQL und PostgreSQL an.

Die Einrichtung braucht zu Beginn technisches Know-how, aber danach ist es leicht, Texte und Bilder einzufügen. Joomla hat eine riesige Community und wurde schon über 100 Millionen Mal heruntergeladen. Zudem gibt es mehr als 8000 Erweiterungen, die helfen, fast jede Idee umzusetzen. Auch das Design lässt sich dank der Templates leicht ändern. Joomla passt gut zu Webprojekten, die viele Inhalte haben. Für ganz kleine Seiten kann es dagegen eine Spur zu komplex sein. Die klaren Stärken von Joomla sind die einfache Bedienung und die Anpassung an viele Bedürfnisse.

Drupal

Drupal ist ein vielseitiges CMS und Framework. Es dient nicht nur der Verwaltung von Inhalten, sondern bietet auch eine solide Grundlage für Webanwendungen. Besonders für größere Websites mit komplexen Strukturen hat sich Drupal als geeignet erwiesen, da es flexibel und erweiterbar ist.

Drupal baut auf PHP und Symfony auf und funktioniert mit verschiedenen Datenbanksystemen. Außerdem ist das System aufgrund der Fähigkeit beliebt, Online-Communities mit Funktionen zu unterstützen, die es Nutzern ermöglichen, Inhalte zu teilen und zu diskutieren.

Das Kernsystem von Drupal kann durch eine riesige Auswahl an Modulen ergänzt werden, die spezifische Funktionen hinzufügen. Außerdem ist ein ausgeklügeltes System zur Verwaltung von Nutzerrollen und -rechten vorhanden. Kritik gibt es bei Drupal allerdings wegen der Rückwärtskompatibilität. Die neueren Hauptversionen sind in vielen Fällen mit ihren Vorgängern nur sehr eingeschränkt kompatibel.

Magento

Die für Online-Shops entwickelte Software Magento enthält ein CMS, mit dem Inhalte der Website erstellt und verwaltet werden können. Auf Basis eines E-Commerce-Tools haben Unternehmen so die Freiheit, ihre Webshops zu gestalten und zu steuern. Mit PHP entwickelt, erlaubt das modulare System von Magento eine präzise Anpassung an die Bedürfnisse von Händlern. Funktionen wie vielseitige Zahlungsoptionen erleichtern den globalen Verkauf. Während die Basisversion nichts kostet, bringt die kostenpflichtige Variante weitere Möglichkeiten und Support mit sich.

Grundsätzlich brauchen Nutzer von Magento jedoch technisches Wissen, da das Einrichten und Pflegen mit einigen Ansprüchen einhergehen. Magento ist mit dem Wachstum eines Unternehmens skalierbar und damit für kleine und große Player im Online-Handel gleichermaßen geeignet.

Das richtige CMS für die eigenen Bedürfnisse finden

Bei der Wahl des passenden CMS spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, basierend auf den individuellen Anforderungen einer Website. Zunächst muss die Komplexität der Website berücksichtigt werden: Einfache Blogs und Firmenwebseiten benötigen normalerweise nicht die umfangreichen Funktionen, die ein großes E-Commerce-Portal verlangt. Die Benutzerfreundlichkeit ist ebenfalls ein zentraler Aspekt: Systeme wie WordPress punkten mit intuitiven Oberflächen, während Lösungen wie Drupal weit mehr technische Kenntnisse erfordern.

Wichtige Aspekte für die Auswahl des passenden CMS

  • Zweck und Umfang des Webangebots
  • Einfache Bedienung?
  • Skalierbarkeit für zukünftiges Wachstum
  • Anpassbarkeit des Designs und Funktionalität durch Plugins oder Erweiterungen
  • Gesamtbudget unter Berücksichtigung aller einmaligen und laufenden Kosten
  • Verfügbare Ressourcen für Entwicklung und Pflege
  • Umfang und Qualität des Support-Netzwerkes
  • Sicherheitsstandards und Aktualisierungshäufigkeit
  • SEO-Funktionen für bessere Sichtbarkeit

Bezüglich dieser Aspekte sollten sich Website-Betreiber Gedanken machen. So kann ein CMS gewählt werden, welches den eigenen Bedürfnissen entspricht und gleichzeitig auch für zufriedene Nutzer sorgt.

Auf ein anderes CMS wechseln: Chancen und Hürden

Nicht immer entscheiden sich Seitenbetreiber direkt von Beginn an für das für sie am besten geeignete CMS. Zudem können sich die Ansprüche an die eigene Website mit der Zeit ändern, was ebenfalls dafür sorgen kann, dass nun ein anderes CMS deutlich besser geeignet ist.

Ein Wechsel zu einem anderen CMS kann Chancen bieten. Dazu gehören beispielsweise Verbesserungen bei Funktionalität, Benutzererfahrung oder Sicherheit. Neue Systeme könnten bessere Integrationen mit sozialen Medien, E-Commerce-Funktionen oder ein reaktionsfähigeres Design ermöglichen, was der Webpräsenz neuen Schwung verleiht.

Allerdings sind mit einem CMS-Wechsel auch teilweise große Hürden verbunden. Datenmigration ist eine der größten Herausforderungen. Inhalte, Benutzerdaten und Design müssen oftmals aufwendig übertragen werden. SEO-Rankings können kurzzeitig beeinflusst werden, wenn URL-Strukturen sich ändern und nicht richtig weitergeleitet werden. Das unter Umständen erforderliche Training von Mitarbeitern für die Nutzung des neuen Systems erfordert Zeit und finanzielle Ressourcen.

Der Wechselprozess kann vorübergehend zu Downtimes führen, was die Verfügbarkeit der Seite beeinträchtigt. Eine gründliche Planung und fachkundige Durchführung sind daher essenziell, um diesen Übergang reibungslos zu gestalten. Umso wichtiger ist es, Wechsel möglichst dadurch zu vermeiden, indem von vornherein ein passendes CMS gewählt wird.

Maria Jose Carrasco

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