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„Der WLAN-Markt muss geöffnet werden“

ZDNet: Nun propagieren Sie ja das Login über die SIM-Karte von Mobilfunkanbietern – und das Zusammenwachsen von GSM und GPRS auf der einen und WLAN auf der anderen Seite. Damit kann ich ja die Lücken, gerade bei einer Zugfahrt, überbrücken.

Stadelmann: Das ist der Punkt. Denn wer sind eigentlich die WLAN-User? Das sind ja auch schon Mobilfunk-User. Heute haben Sie Riesenprobleme mit der Bandbreite von GPRS, aber Vorteile in der Fläche, und gerade das Zug-Problem könnte so elegant gelöst werden. Sie haben GPRS, wenn sie unbedingt eine Verbindung brauchen, und wo WLAN-Knoten sind, können Sie breitbandig ins Internet gehen. Und mit der SIM-Karte auf dem Laptop können Sie sich in beide Netze mit der identischen Prozedur einloggen.

ZDNet: Wie ist denn die Login-Prozedur?

Stadelmann: Einfacher kann es nicht mehr sein: Auf dem Laptop muss natürlich das WLAN-Netz sichtbar sein. Dann lade ich den Weroam-Client und mache die ganz gleiche Prozedur wie beim Mobilfunk-Gerät: Ich gebe meine vierstellige PIN ein, drücke OK, und dann läuft alles automatisch.

ZDNet: Und wie greift der Laptop auf die SIM-Karte zu?

Stadelmann: Die Karte wird mit einem USB-Dongle angeschlossen, dann braucht man einfach zwei SIM-Karten auf eine Rechnung, was ja heute kein Problem ist. Oder man nimmt eine der sehr beliebten Combo-Karten, zum Beispiel von Sony-Ericsson. Dann kann ich mit der gleichen SIM-Karte entweder GPRS oder WLAN nützen.

ZDNet: Was ist eigentlich EAP-SIM?

Stadelmann: Das ist der zukünftige Standard: Enhanced Application Protocol. Damit ist auf der Luftschnittstelle bereits eine Verschlüsselung vorhanden. Heute unterstützen es allerdings die Hotspots hardwareseitig noch nicht. Wir werden das seamless unterstützen, sobald die Hotspots nachgerüstet sind.

ZDNet: Und als drittes Authentifizierungsverfahren unterstützen Sie RADIUS?

Stadelmann: Radius ist ein Protokoll aus dem IP-Bereich, bei dem man sich mit Username und Passwort identifiziert. Das wird mit einem Server verglichen. Bei Wireless LAN hat es den großen Nachteil, dass man das Login bei einer Luftschnittstelle, wenn sie nicht verschlüsselt ist, sniffen kann.

Nachteilig ist auch ein Versand des Passworts per SMS. Erstens brauche ich da zwei Medien, das GSM-Gerät und den Laptop. Und was ist, wenn ich dann in Hongkong noch eine halbe Stunde auf die SMS warten muss? Es ist schließlich nicht garantiert, wann die SMS ankommt, gerade im Roaming-Fall.

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ZDNet.de Redaktion

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