Die schweizerische Togewanet betreibt mit „WeRoam“ eine WLAN-Roaming-Gemeinschaft mit 10.000 Hotspots. Sie positioniert ihr Produkt als Ergänzung zu den Mobilfunk-Datenübertragungstechniken GPRS und UMTS – und nützt die verbreiteten Handy-SIM-Karten zur Authentifizierung. Kein Wunder: Ihr CEO Toni Stadelmann hat als CTO und Director of International Business bei Swisscom Mobile sowie als Mitglied des Executive Committee der GSM Association jahrzehntelange Mobilfunk-Erfahrung.
Im Gespräch mit ZDNet beschreibt Stadelmann, wie sich die Öffnung der WLAN-Knotenpunkte abspielen könnte, welche Vorteile die Auwender davon haben, und warum er sein Unternehmen in einer Rolle als neutraler Vermittler sieht.
ZDNet: Gesetzt, ich fliege nächste Woche von München nach Berlin. Wo könnte ich als Kunde von Weroam über Wireless LAN meine E-Mails abholen und Nachrichten im Web lesen?
Toni Stadelmann: Im Flughafen München besteht leider eine gewisse Monopolsituation, da können wir derzeit noch kein Weroam anbieten. In Berlin bieten wir unseren WLAN-Service am Flughafen Tegel und über 80 weiteren Standorten im Stadtgebiet an. In München selber sind es auch schon fast 30 Lokationen.
Wir hoffen, dass die Monopolsituation an vielen Flughäfen demnächst aufgelockert wird wird. Die Flughäfen haben festgestellt, dass ein einziger dominanter WLAN-Anbieter auch wirtschaftlich wenig Sinn macht: Sonst habe ich die ganze internationale Kundschaft ja gar nicht auf dem Netz drauf.
Natürlich kann ich vor Ort eine ‚Rubbelkarte‘ lösen. Aber wer hat bei zehn Minuten Aufenthalt dafür noch Zeit? Der ganze Markt muss geöffnet werden.
ZDNet: Gibt es denn schon Flughäfen, die für mehrere Hotspot-Betreiber offen sind? In München wurde das immerhin schon diskutiert.
Stadelmann: Ja, es gibt in München gewisse Bereiche mit alternativen Anbietern, aber das Hauptterminal, das eigentlich interessant ist, bleibt bislang fest in einer Hand. Viele andere Flughäfen dagegen, Zürich zum Beispiel, sind völlig offen.
ZDNet: Glauben Sie, dass man in Zukunft an solchen Orten alle namhaften Provider antreffen wird, wie es bei GSM-Handynetzen jetzt schon der Fall ist?
Stadelmann: Ganz klar, das ist ein Muss. Für mich ist das ein Muss. Leider ist das politisch noch etwas ‚verknorzt‘.
ZDNet: Ein Hotel in Berlin zu finden, in dem ich einen Weroam-Zugang habe, wäre wohl kein Problem?
Stadelmann: Nein, kein Problem, in Berlin und auch München haben wir viele Hotelpartner zur Auswahl.
ZDNet: Im Flugzeug selbst habe ich natürlich keinen WLAN-Zugang. Und wenn ich mit dem Zug fahre?
Stadelmann: Als erstes werden einmal die Bahnhöfe erschlossen. Ich weiß von der Deutschen Bahn und auch von der schweizerischen Bahn, dass sie den offenen Zugang wollen. Mit der Deutschen Bahn sind wir in Verhandlungen, haben aber noch keine Ausbreitung. In der Schweiz läuft die Versorgung bereits.
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