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„Der WLAN-Markt muss geöffnet werden“

ZDNet: Für welche Einsatzgebiete macht Wireless LAN wenig Sinn?

Stadelmann: Es gibt natürlich Fehlbelegungen. Viele Provider haben gemeint, wenn ich die Cafés ausrüste und dann mit Voucher-Zugängen meine lokale Kundschaft bediene – typisch: die lokale Kundschaft! -, dann benützen die das. Das ist nicht richtig. Es geht ja kaum jemand aus seiner Wohnung, wo er DSL hat, hinunter, um einen Kaffee zu trinken und dabei das Internet zu nutzen.

Das ist wie bei GSM: Da hat die Nutzungs-Explosion auch erst angefangen, als die Verbundnetze kamen. Der Markt ist nicht regional sondern international.

ZDNet: Wenn ich aber mit dem Auto durch eine Stadt fahre, kann ich ja auch nicht verbunden bleiben?

Stadelmann: Nein, WLAN will sich da auch nicht positionieren. Eigentlich nimmt man an, dass einer, der seine E-Mails bearbeiten will, eine annähernd sitzende Position hat. Und diejenigen, die unterwegs im Auto noch schaffen… nein, dafür kommt allenfalls GPRS in Frage, aber meistens ist ihnen das dann zu langsam.

ZDNet: Weroam versteht sich als neutrale „Plattform“, wie Sie sagen. Beraten Sie die Hotspot-Betreiber eigentlich auch etwa bei der Auswahl der Hardware oder bei Problemen?

Stadelmann: Durch unsere über 10.000 Hotspots, die wir implementiert haben, wissen wir natürlich, was für Material auf dem Markt ist. Wir wissen, was wir bei jedem Fabrikat tun müssen – das sind ja meistens Server-Einstellungen, das sind IP-Einstellungen und so weiter. In der Regel ist es so, dass unsere Vertragspartner auch schon relativ viel wissen. Es gibt aber auch solche, die das noch nie gemacht haben. Denen bieten wir Beratung – das kann meistens telefonisch sehr gut gemacht werden. Wir installieren so ein Netz innerhalb von etwa ein bis zwei Tagen – und dann ist es gerüstet für Weroam.

Aus bisher 30 Implementationen von WISPs [Wireless Internet Service Provider] haben wir viel gelernt, und es sind ja doch immer die gleichen Dinge, die auftreten. Da können wir im Kochbuch nachlesen und sagen, das, das und das muss gemacht werden. Wir sehen uns nicht nur als Broker, sondern vielmehr auch als Integrator.

ZDNet: Intel ist dazu übergegangen, mit seinem Markennamen Centrino Hotspots zu zertifizieren. Toshiba bündelt Roaming und Hardware-Verkäufe…

Stadelmann: Wir sind nicht auf eine bestimmte Plattform festgelegt, um die SIM-Authentifizierung zu machen. Weroam ist eine offene Plattform.

ZDNet: Darf ein Hotspot-Betreiber, der zum Weroam-Netz gehört, eigentlich zusätzlich in einem weiteren Roaming-Verbund vertreten sein?

Stadelmann: Auf jeden Fall! Mir ist aber bisher noch keiner bekannt, der gleichzeitig in zwei Roaming-Gemeinschaften wäre.

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ZDNet.de Redaktion

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