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Microsoft und Google auf Konfrontationskurs

„Die große Frage lautet: Wird aus Google ein Portal?“, meinte Matthew Berk, Analyst bei Jupiter Research. „Fakt ist, dass sie es selbst nicht wissen. Sie sehen einen Markt und gehen ihn an. Die Dinge werden buchstäblich von einem Tag auf den nächsten geplant.“

Steve Ballmer, CEO von Microsoft, betonte die Bedeutung der Suchfunktion für die Strategien des Unternehmens in einer Notiz, die den Microsoft-Mitarbeitern diesen Monat zuging. Bei der Besprechung neuer Produkte und Marketingansätze im Zusammenhang mit Longhorn bezeichnete Ballmer Suchmaschinen als einen Bereich, in dem Microsoft „neue Funktionen und Dienste für den Endnutzer“ anbieten werde. In seinem „Integrierte Innovation“ betitelten Schreiben führte er außerdem aus, dass das Unternehmen u. a. in den Bereichen Suchfunktionen und Verbraucherdienste „breit gefächerte Anstrengungen“ unternehmen müsse, um weiter zu wachsen.


Steve Ballmer,
Microsoft

Der Ruf nach Vielfalt kommt nicht von ungefähr. Obwohl Microsoft über Bargeldreserven von mehr als 40 Milliarden Dollar verfügt, hat sich das Unternehmen lange auf zwei Produkte, Windows und Office, gestützt, mit denen es den größten Teil seiner Gewinne erwirtschaftete. Das Unternehmen erzielte dagegen mit den wiederholten Versuchen, aus MSN ein profitables Geschäft am Endverbraucher-Markt zu machen, bestenfalls durchwachsene Ergebnisse. Dennoch ist man der Ansicht, dass der Schlüssel zum Erfolg des Portals in leistungsstärkeren Suchdiensten liegen könnte.

Das Geschäft mit kommerziellen Suchdiensten ist nicht nur für Google und das Konkurrenzunternehmen Overture Services zu einer unerwarteten Geldquelle geworden, sondern auch für Partnerunternehmen wie MSN, America Online und Yahoo. Jedes Mal, wenn jemand auf einen bezahlten Link klickt, teilen Google und Overture die Einnahmen zwischen sich und ihren jeweiligen Vertriebspartnern auf. Googles Vorteil gegenüber Overture besteht dabei in seiner Rolle als kommerzieller Anbieter von Suchdiensten und den hohen Traffic-Zahlen seiner Suchmaschine, die höhere Profitmargen und gleichzeitig eine geringere Abhängigkeit von Partnerportalen ermöglichen – ein Modell, das Microsoft zu reproduzieren hofft.

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ZDNet.de Redaktion

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