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WeLeakInfo: FBI beschlagnahmt Website für Verkauf gestohlener Daten

Die US-Bundespolizei hat in Zusammenarbeit mit anderen Behörden die Domain der Website WeLeakInfo.com beschlagnahmt. Darüber wurde in den vergangenen drei Jahren ein Online-Dienst für den Verkauf von Daten betrieben, die wiederum aus Hackerangriffen auf andere Websites oder Datenverlusten stammen.

WeLeakInfo bot also Zugang zu Anmeldedaten inklusive Passwörtern von Nutzern weltweit. Die als Abonnement erhältlichen Informationen erlaubten Cyberkriminellen unter Umständen gezielte Angriffe auf Nutzer bestimmter Dienste.

Konkret gab WeLeakInfo seinen Kunden die Möglichkeit, den Datenbestand nach einer zu hackenden Person zu durchsuchen, und zwar anhand eines Namens, einer Nutzernamens oder einer E-Mail-Adresse. Als Ergebnis lieferte die Seite dann eine Übersicht über alle Datenverluste oder Datendiebstähle, von denen diese Person betroffen ist, inklusive möglicherweise verfügbaren Passwörtern im Klartext.

Die Daten konnten dann benutzt werden, um zumindest zu versuchen, Online-Profile der fraglichen Person zu übernehmen. Vor allem in Fällen, in denen den Opfern ein Datenverlust nicht bekannt war oder in denen sie ein Passwort für verschiedene Dienste hinterlegt hatten, waren solche Angriffe möglicherweise auch erfolgreich.

Seine Dienste bot WeLeakInfo zudem recht günstig an. Schon für schlanke zwei Dollar pro Tag erhielten Hacker Zugriff auf alle Daten der Seite sowie eine unbegrenzte Zahl von Suchabfragen. WeLeakInfo warb zudem mit einer Datenbank mit 12 Milliarden Einträgen aus mehr als 10.000 Sicherheitsvorfällen.

Abgeschaltet wurde die Seite bereits am 15. Januar. An der Aktion beteiligt waren neben dem FBI auch Polizeibehörden in Nordirland, den Niederlanden, Großbritannien und Deutschland. Zudem wurden zwei Verdächtige inhaftiert, und zwar in den Niederlanden und Nordirland. Die beiden 22-Jährigen sollen die Seite betrieben haben.

Bereits im Februar 2017 wurde von US-Behörden das ähnliche Angebot LeakedSource geschlossen. Mindestens drei weitere Websites sind weiterhin in diesem Geschäftsfeld aktiv: Dehashed, Snusbase und Leak-Lookup.

Nutzern steht mit Have I Been Pwned auch eine „legitimes“ Angebot zur Verfügung, mit dem sie prüfen können, ob ihre Anmeldedaten kompromittiert wurden. Browseranbieter integrieren auf Basis dieses Datenbestands zudem Funktionen, die Nutzer warnen, falls ihre im Browser hinterlegten Anmeldedaten bereits im Internet kursieren. Have I Been Pwned ist ein Projekt des australischen Sicherheitsforschers Troy Hunt.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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