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Huawei stellt Mate 30 am 19. September vor

Huawei hat auf Twitter den offiziellen Vorstellungstermin der neuen Mate-30-Smartphones bekanntgegeben. Demnach findet die Präsentation in gut zwei Wochen am 19. September in München statt. Von der Veranstaltung wird es einen Live-Stream geben.

Letzte Woche hatte Reuters noch den 18. September genannt. Da Huawei auf der sogenannten Entity-List der USA steht, bleibt noch offen, ob die neuen Geräte auch mit den Google-Diensten wie Play Store und Maps ausgestattet sind. Laut einem Reuters-Bericht (s.u.) verfügt Huawei für neue Geräte nicht über die nötigen Lizenzen.

Google: Huawei Mate 30 hat keine Lizenz für Google-Dienste vom 29.8.2019

Das teilten Google-Manager Reuters mit. Demnach gilt die um 90 Tage verlängerte Ausnahmeregelung nur für bestehende Produkte, aber nicht für neue. Die Vorstellung der neuen Mate-30-Serie findet laut Reuters am 18. September in München statt.

Einem Bericht von Reuters zufolge, plant Huawei die Markteinführung neuer High-End-Smartphones in Europa, auch wenn es möglicherweise nicht in der Lage ist, das offizielle Android-Betriebssystem von Google und weit verbreitete Apps wie Google Maps anzubieten. Laut Reuters will Huawei die neue Mate-30-Serie am 18. September in München vorstellen. Ab wann die Geräte in den Handel kommen ist noch offen.

Ein Google-Sprecher sagte Reuters, dass das Mate 30 nicht mit lizenzierten Google-Anwendungen und -Diensten verkauft werden kann, da die US-Regierung den chinesischen Elektronikkonzern auf die sogenannte Entity List gesetzt hat, die den Verkauf von Komponenten und Dienstleistungen an Huawei verbietet. Die in der letzten Woche erneut um 90 Tage verlängerte Ausnahmeregelung gelte nicht für neue Produkte wie das Mate 30.

Um von diesem Verbot ausgenommen zu werden, können US-Unternehmen eine Lizenz für bestimmte Produkte beim Handelsministerium beantragen. Google hat nicht offiziell mitgeteilt, ob es eine solche beantragt hat. Allerdings ist es an der Fortführung seiner Geschäftsbeziehungen zu Huawei interessiert.

Das Mate 30 wird von dem neuen Huawei-SoC Kirin 990 angetrieben. Der neue Chip will Reuters zufolge Huaweis Consumer-Chef Richard Yu am 6. September vorstellen, wenn er die Eröffnungsrede auf der IFA in Berlin hält (Bild: Huawei).

Gestern hatte Reuters berichtet, dass über 130 US-Firmen eine Lizenz beim Handelsminsiterium beantragt haben, um zukünftig Geschäfte mit Huawei machen zu können. Allerdings sei noch kein Antrag genehmigt worden. Ob und wann diese Anträge genehmigt werden, bleibt abzuwarten.

Huawei kann laut Reuters wahrscheinlich eine Open-Source-Version von Android verwenden, ohne mit dem US-Embargo in Konflikt zu geraten. Aber die Apps von Google können in Europa nur unter einer kostenpflichtigen Lizenz des Suchriesen genutzt werden. Für die Lizenz außerhalb Europas wird keine Gebühr erhoben. „Ohne Google Services wird niemand das Gerät kaufen“, sagte der unabhängige Analyst Richard Windsor.

Das Mate 30 wird von dem neuen Huawei-SoC Kirin 990 angetrieben. Der neue Chip will Reuters zufolge Huaweis Consumer-Chef Richard Yu am 6. September vorstellen, wenn er die Eröffnungsrede auf der IFA in Berlin hält. Der Kirin 990 wurde von der Huawei-Chipsparte HiSilicon entwickelt, basierend auf Technik des britischen Chip-Designers ARM, der zum japanischen Softbank-Konzern gehört.

Kurz nach dem Bekanntwerden der US-Sanktionen gegen Huawei hat die britische Chipschmiede seine Geschäftsbeziehungen zu Huawei abgebrochen, da ARM Teile seiner Technologie in den USA entwickelt und somit unter die US-Sanktionen fällt. Laut Reuters sagte eine mit den Huawei-Plänen vertraute Person, dass Huaweis aktuelle Lizenz zur Nutzung der ARM-Technologie nicht von den US-Sanktionen betroffen sei, da die Firma diese vor Inkrafttreten des Embargos erworben habe. Zudem teilte Huawei letzte Woche mit, dass es die ARMv8-Lizenz, auf die der Kirin 990 basiert, unbefristet nutzen kann.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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