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SAP kauft mit Callidus Software Cloud-CRM zu

SAP gibt neben den Zahlen für das vierte Quartal 2017 auch die rund 2,4 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Cloud-Anbieters Callidus Software bekannt. Mit einem Preis von 36 Dollar pro Anteil bezahlt SAP USA einen Aufpreis von 21 Prozent auf den Durchschnittskurs der letzten 30 Tage. Allerdings versichert SAP, dass sich die Übernahme nur geringfügig auf die Bilanz auswirken wird.

Die CallidusCloud bietet Anwendern eine Cloud-basierte Lösung für Human Resource Management, Vertrieb, Lead to Money (Quote-to-Cash), Marketing und Customer Experience. Derzeit zählt der Anbieter etwa 5800 Unternehmenskunden. Zu den Anwendern zählen bekannte Namen wie Lenovo, Nokia oder Philips. Die Produkte werden in unterschiedlich bepreisten Modulen angeboten.

SAP nennt darüber hinaus Lösungen für das Sales Performance Management (SPM) und für Configure-Price-Quote (CPQ), die CallidusCloud in einer vollständigen Suite anbieten kann. Daneben können auch Themen wie Sales Enablement, Sales Analytics und Customer Engagement abgedeckt werden.

Die beiden Unternehmen sind bereits seit einigen Jahren Partner. Doch jetzt wolle SAP mit der Übernahme „das vollständigste, Ende-zu-Ende, komplett Cloud-basierte ‚Lead-to-Cash‘-Offering am Markt“ bereitstellen. Dafür sollen die bestehenden SAP-Angebote mit den Lösungen der CallidusCloud kombiniert werden. Vor allem aber werde der Merger die SAP-Position im Bereich CRM stärken, so SAP in einer Mitteilung.

Das CallidusCloud-Portfolio soll nach Abschluss der Übernahme mit den Hybris-Lösungen integriert werden und damit als Teil der SAP Cloud Business Group angeboten werden. Auch die Gigya-Lösung, die vor allem auf den Schutz und die Pflege von digitalen Identitäten der Verbraucher abzielt, soll durch die neue Technologie ergänzt werden. Die CallidusCloud soll jedoch auch weiterhin offen für die Integration in Installationen von Drittanbietern bleiben. Auch das Management-Team will SAP beibehalten. SAP will den Merger im zweiten Quartal 2018 abschließen, vorausgesetzt, die Callidus-Aktionäre und Regulierungsbehörden stimmen dem Deal zu. Das Callidus-Board begrüßt die Übernahme jedoch.

Auch wenn Callidus steigende Umsätze melden kann, schreibt das kalifornische Startup nach wie vor Verluste. So standen 2016 den Umsätzen von 207 Millionen Dollar ein Verlust von 19 Millionen Dollar gegenüber.

„CallidusCloud passt perfekt zur SAP-Innovationsstrategie, die das Front-Office neu gestaltet“, kommentiert Bill McDermott, Vorstandssprecher von SAP. „SAP verleiht CallidusCloud die globale Aufstellung, mit der das bisher schon beindruckende Wachstum noch weiter beschleunigt werden kann.“

Im vierten Quartal 2017 meldet SAP einen Gesamtumsatz im Geschäftsjahr von 6,8 Milliarden Euro, was unter den Erwartungen der Analysten liegt. Das Cloud-Geschäft wächst um 21 Prozent, das traditionelle Lizenzgeschäft hingegen fällt um 5 Prozent. Mit einem Plus von 1 Prozent bleibt der Betriebsgewinn im vierten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei 2,36 Milliarden Euro praktisch stabil. Die neuen Buchungen können die Walldorfer im Schlussquartal 2017 um 31 Prozent steigern. Daher ist SAP auch optimistisch, dass der Konzern die Marge weiter verbessern kann. Aktuell liegt die bei 35,2 Prozent. Der Callidus-Zukauf soll jedoch keine neue Übernahme-Welle einläuten. Vielmehr wolle SAP weiterhin organisch wachsen.

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Martin Schindler

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