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Apple-Aktionäre stellen sich hinter CEO Tim Cook

Apple-CEO Tim Cook hat auf Apples Aktionärsversammlung stehende Ovationen erhalten, bevor er seine Rede überhaupt begann, wie die New York Times berichtet. Damit stellten sich die anwesenden Anteilseigner demonstrativ hinter die Entscheidung des Managers, einer gerichtlichen Anordnung Widerstand zu leisten, die Apple zum Entsperren eines iPhone zwingen soll.

Apple-CEO Tim Cook (Bild: James Martin / CNET.com)Die Zeitung zitiert auch Stimmen von Aktionären, darunter Ex-Politiker, Bürgerrechtler und Baptistenpastor Jesse Jackson, der Cook für die Entscheidung lobte, zu seinen Prinzipien zu stehen, Kompromisse zu verweigern und mit seiner Meinung prägend voranzugehen. „Manche anderen Chefs folgen nur Meinungsumfragen.“

Cook selbst wiederholte bei der Veranstaltung seine Position, Apple verteidige Privatsphäre und Sicherheit seiner Kunden. „Wir tun diese Dinge, weil es richtig ist. Wenn etwas schwer ist, schreckt uns das nicht.“ Auch erwähnte er die Sicherheitsvorkehrungen der Apple-Betriebssysteme iOS und Mac OS, die dem FBI erfolgreich Widerstand leisteten, sowie die mit 77 Prozent hohe Verbreitung der jeweils neusten Version.

Unzufriedenheit äußerte Cook in Gleichstellungsfragen. Eine interne Studie hat ihm zufolge ergeben, dass einem Dollar Gehalt eines männlichen Apple-Mitarbeiter 99,6 Cent Verdienst einer Frau in gleicher Position gegenüberstehen. Und Angehörige von Minderheiten erhalten nur 99,7 Cent, wenn weiße Mitarbeiter einen Dollar verdienen. Diese Unterschiede will Cook abschaffen.

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Das FBI fordert, dass Apple eine Firmware ohne Datenlöschfunktion programmiert und auf einem iPhone 5C aufspielt, das von einem der Täter benutzt wurde, die im Dezember 2015 im südkalifornischen San Bernardino bei einem Anschlag 14 Menschen getötet und 21 weitere verletzt haben. Cook hat dies vergangene Woche als „das Software-Pendant zu einem Krebsgeschwür“ bezeichnet. In seinem Antrag, die Gerichtsentscheidung aufzuheben, argumentiert Apple unter anderem mit dem enormem Aufwand, der dadurch nötig würde.

Apple bestreitet aber auch, dass der All Writs Act, auf den sich FBI und US-Regierung berufen, zu uneingeschränktem Zugriff auf persönliche Informationen berechtige. Dies werde der Regierung zudem durch den ersten und den fünften Verfassungszusatz untersagt. Während Ersterer die Meinungsfreiheit garantiert, gewährleistet Letzterer unter anderem das Recht auf Eigentum. Am 1. März wird sich der US-Kongress mit dieser Frage beschäftigen. Unterstützung durch einen dem Gericht zugehenden Amicus Brief haben inzwischen Alphabet, Amazon, Facebook, Microsoft und Twitter in Aussicht gestellt.

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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