Categories: RechtRegulierung

HTC droht Verkaufsverbot in Deutschland

Die Deutsche Telekom muss offenbar in Kürze den Verkauf von Smartphones des taiwanischen Herstellers HTC einstellen. Wie das Wall Street Journal berichtet, gewährte das Landgericht Mannheim schon am 27. November dem US-Patentverwerter Acacia Research eine einstweilige Verfügung gegen die Telekom, die nach Angaben des Unternehmens die HTC-Produkte noch in diesem Monat aus dem Programm nehmen muss.

Acacia Research hatte die Telekom im vergangenen Jahr verklagt. Es wirft dem Mobilfunkanbieter vor, nicht näher genannte standardrelevante Patente für die Sprachcodierung zu verletzen, die Smartphones von HTC einsetzen.

Laut David Rosmann, Executive Vice President von Acacia, haben mehrere Konkurrenten von HTC, darunter Apple, Samsung, Amazon und Huawei, die fragliche Technologie lizenziert. Zu Lizenzverhandlungen mit HTC wollten sich dem Bericht zufolge weder Rosmann noch das taiwanische Unternehmen äußern.

Die Deutsche Telekom bestätigte die Entscheidung gegenüber dem WSJ. Sie betonte aber, derzeit seien die Geräte von HTC noch im eigenen Online-Shop erhältlich. Man bemühe sich, während des Berufungsverfahrens die Auswirkungen für die Kunden zu minimieren. Aktuell bietet das Bonner Unternehmen in seinem Shop die Modelle Desire 626, One A9 und One M8s an.

WEBINAR

Wie eine optimale IT-Infrastruktur für UCC-Lösungen die Produktivität Ihrer Mitarbeiter steigert

Das Webinar “Wie eine optimale IT-Infrastruktur für UCC-Lösungen die Produktivität Ihrer Mitarbeiter steigert” informiert Sie über die Vorteile einer Unified Communications & Collaboration-Lösung (UCC) und skizziert die technischen Grundlagen, die für die erfolgreiche Implementierung nötig sind. Jetzt registrieren und die aufgezeichnete Fassung des Webinars ansehen.

In den Anfangstagen des Smartphonemarkts gehörte HTC neben Nokia und Blackberry zu den führenden Anbietern. Genauso wie der finnische und der kanadische Hersteller hatte es dem Aufstieg der Konkurrenz nur wenig entgegenzusetzen. In den Statistiken der Marktforscher taucht HTC laut WSJ schon seit 2013 nur noch in der Rubrik „Andere“ auf. Im August kündigte es im Rahmen einer Restrukturierung die Entlassung von 15 Prozent seiner Belegschaft an.

Welche Auswirkungen das Verkaufsverbot auf HTC haben wird, ist ungewiss, da HTC keine regionalen Verkaufszahlen nennt. Über andere Vertriebswege wie beispielsweise den Einzelhandel darf es seine Smartphones weiter hierzulande anbieten.

Tipp: Kennen Sie alle wichtigen Smartphone-Modelle, die letztes Jahr vorgestellt wurden? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Ebury-Botnet infiziert 400.000 Linux-Server weltweit

Kryptodiebstahl und finanzieller Gewinn sind laut ESET-Forschungsbericht die vorrangigen neuen Ziele.

5 Stunden ago

Sicherheitslücken in Überwachungskameras und Video-Babyphones

Schwachstellen aus der ThroughTek Kaylay-IoT-Plattform. Dringend Update-Status der IoT-Geräte prüfen.

5 Stunden ago

AWS investiert Milliarden in Cloud-Standort Brandenburg

Fast acht Milliarden Euro fließen in die deutsche Region der AWS European Sovereign Cloud. Das…

9 Stunden ago

Hochsichere Software für Electronic Knee Boards der Bundeswehrpiloten

Im Rahmen der umfassenden Digitalisierung der Bundeswehr ersetzen Electronic Knee Boards die herkömmlichen Handbücher von…

12 Stunden ago

Mai-Patchday: Microsoft schließt zwei aktiv ausgenutzte Zero-Day-Lücken

Sie betreffen Windows 10, 11 und Windows Server. In SharePoint Server steckt zudem eine kritische…

15 Stunden ago

Firefox 126 erschwert Tracking und stopft Sicherheitslöcher

Mozilla verteilt insgesamt 16 Patches für Firefox 125 und älter. Zudem entfernt der Browser nun…

17 Stunden ago