Categories: MobileSmartphone

Apple Music begrenzt Streaming-Bitrate auf 256 KBit/s

Apple hat gegenüber Slashgear bestätigt, dass die Bitrate seines Streaming-Angebots Apple Music zunächst 256 KBit/s beträgt. Zum Start am 30. Juni wird das Angebot somit qualitativ hinter Google Play Music, Spotify oder auch Tidal zurückbleiben, die alle „bis zu“ 320 KBit/s unterstützen, wie The Next Web anmerkt. Tidal bietet als Option sogar Musik im verlustfreien FLAC-Format mit bis zu 1411 KBit/s an, verlangt dann aber 19,99 Euro pro Monat.

256 KBit/s sind zugleich die Standard-Bitrate für über iTunes verkaufte Songs. Das von Apple übernommene Beats Music, das die Grundlage von Apple Music bildet, hatte auf 320 KBit/s gesetzt. In einer FAQ nannte es diese Bitrate einen „Branchenstandard“.

Zugleich wies Beats darauf hin, dass es manche Tracks dennoch nur mit 256 KBit/s streame – aufgrund der geringeren benötigten Bandbreite. Zudem dürfte nicht jeder Nutzer eines Musikstreamingdiensts ein so gutes Gehör haben, dass er den Unterschied zwischen 256 und 320 KBit/s überhaupt bemerkt.

Unklar ist derzeit noch, ob Apple seinen eigenen Codec AAC oder den weiter verbreiteten MP3 verwendet. Die Qualität von AAC gilt in den meisten Fällen als höher, dies würde also die niedrigere Bitrate auch für Audiophile zumindest teilweise kompensieren.

Apple Music wurde wie erwartet auf der WWDC 2015 angekündigt. Nutzer können den Service ab 30. Juni drei Monate kostenlos testen. Danach wird eine Abonnementgebühr von 9,99 Dollar pro Monat fällig. Apple bietet dafür nicht nur Zugriff auf über 30 Millionen Songs, sondern auch einen Live-Radiosender, der täglich 24 Stunden sendet. Die gleichnamige Streaming-App will Apple im Herbst auch für Android anbieten. Anders als bei Spotify gibt es kein kostenloses Angebot. Lediglich der geplante Radiosender Beats 1 Radio steht allen Apple-Kunden offen.

Als wichtigstes Merkmal des kommenden Diensts nennen Beobachter gerade in den USA den auch schon von Beats (wenn auch nur für AT&T-Kunden) angebotenen Familientarif für 14,99 Dollar. Ihn können bis zu sechs Personen nutzen – jeder mit eigener Apple-ID und also auch auf ihn (und nicht die ganze Familie) zugeschnittener Personalisierung.

Als Handicap gilt hingegen, dass Apple pro Nutzer nur Downloads fürs Offline-Hören auf ein einziges mit dem Konto verbundenes Gerät erlaubt. Bei Google Play Music sind es beispielsweise vier. Zudem wird – vielleicht mit Ausnahme des Familienabos – ein Mangel an Innovationen gegenüber bestehenden Streaming-Angeboten konstatiert.

Tipp: Wie gut kennen Sie das iPhone? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

MadMxShell: Hacker verbreiten neue Backdoor per Malvertising

Die Anzeigen richten sich an IT-Teams und Administratoren. Ziel ist der Zugriff auf IT-Systeme.

11 Minuten ago

April-Patches für Windows legen VPN-Verbindungen lahm

Betroffen sind Windows 10 und Windows 11. Laut Microsoft treten unter Umständen VPN-Verbindungsfehler auf. Eine…

28 Minuten ago

AMD steigert Umsatz und Gewinn im ersten Quartal

Server-CPUs und Server-GPUs legen deutlich zu. Das Gaming-Segment schwächelt indes.

9 Stunden ago

Google stopft schwerwiegende Sicherheitslöcher in Chrome 124

Zwei Use-after-free-Bugs stecken in Picture In Picture und der WebGPU-Implementierung Dawn. Betroffen sind Chrome für…

2 Tagen ago

Studie: 91 Prozent der Ransomware-Opfer zahlen Lösegeld

Die durchschnittliche Lösegeldzahlung liegt bei 2,5 Millionen Dollar. Acht Prozent der Befragten zählten 2023 mehr…

2 Tagen ago

DMA: EU stuft auch Apples iPadOS als Gatekeeper ein

Eine neue Analyse der EU-Kommission sieht vor allem eine hohe Verbreitung von iPadOS bei Business-Nutzern.…

2 Tagen ago