Facebook testet Ortsempfehlungen in iOS-App

Facebook testet eine App-Erweiterung für ortsbasierte Empfehlungen, die Place Tips heißt. Sie existiert zunächst nur unter iOS und auch nur, wenn der Nutzer der Facebook-App erlaubt hat, auf den Standort seines Mobiltelefons zuzugreifen.

Anders als bestehende Empfehlungsdienste wie Foursquare oder Yelp müssen Nutzer nicht extra Sightseeing-, Restaurant-, Hotel- und Shopping-Empfehlungen anlegen, die dann der Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Place Tips blendet vielmehr Facebook-Posts ein, die an gleicher Stelle gepostet wurden. Besucht ein Anwender also eine Sehenswürdigkeit oder ein gastronomisches Angebot, die auch Freunde schon aufgesucht haben, kann er in der Facebook-App deren Eindrücke nachlesen und ihre Fotos ansehen.

Place Tips ist als Ergänzung gedacht, nicht als Standard-Funktion. Zunächst wird es zudem nur in New York City angeboten, wo es den Standort des Nutzers mittels Mobilfunknetz, verfügbaren WLANs und GPS relativ genau bestimmen kann.

Im News Feed ist gegebenenfalls ein Hinweis auf verfügbare Place Tips zu sehen – Detailinformationen enthält einen Fingertipp weiter dann eine Übersichtsseite zum Standort. „Place Tips liefert dir lustige, nützliche und relevante Informationen zu deinem Aufenthaltsort“, heißt es in der Ankündigung im Facebook-Blog. Demnach lässt es sich auch jederzeit mit einem Slider abstellen.

Mit Places gibt es schon seit 2010 einen Geolokalisierungsdienst bei Facebook. Nutzer konnten dort zunächst mithilfe des Mobildiensts ihren aktuellen Standort auf Facebook veröffentlichen. Dazu wurde ihre Position per GPS bestimmt und eine Liste mit öffentlichen Orten in der Umgebung angezeigt, aus denen sie einen Eintrag auswählen oder einen neuen erstellen. Sobald sie an einem Ort eingecheckt waren, erhielten Freunde eine Statusnachricht.

Place Tips für ein gastronomisches Angebot (Bild: Facebook)

Einen Schritt weiter ging dann im April 2014 „Freunde in der Nähe„. Es informiert Smartphone-Nutzer über befreundete Mitglieder, die sich in der Nähe aufhalten. Wer diese Funktion einschaltet, aktiviert damit auch gleichzeitig einen Aufenthaltsverlauf, den das Unternehmen später zur Einblendung maßgeschneiderter Werbung nutzen will.

Im November folgte eine vollständige Überarbeitung von Places, mit der Nutzer nach bestimmten Orten suchen können, die also bereits in Richtung einer Alternative zu Foursquare und Yelp tendierte. Dort erscheinen vor allem Facebook-Seiten mit Geschäften in der Nähe. Es ermöglicht beispielsweise eine Restaurantsuche in einer fremden Stadt.

Dem jüngsten Quartalsbericht zufolge greifen fast 84 Prozent der 890 Millionen Nutzer pro Tag mit einem Mobiltelefon auf Facebook zu. Diese Gruppe will Facebook mit zunehmender Personalisierung an sich binden, aber auch die ohnehin vorhandenen Funktionen des Smartphones für integrierte, intuitive Dienste wie jetzt Place Tips nutzen.

[mit Material von Donna Tam, News.com]

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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