Bericht: Sony rechnet erneut mit sinkenden Smartphoneverkäufen

Sony rechnet offenbar weiter mit einer schwachen Nachfrage nach seinen Smartphones. Wie Bloomberg unter Berufung auf eine mit Sonys Plänen vertraute Quelle berichtet, wird das Unternehmen wahrscheinlich schon am 31. Oktober die Prognose für seine Smartphoneverkäufe zum zweiten Mal in diesem Jahr nach unten korrigieren. An dem Tag legt Sony die Bilanz für das zweite Fiskalquartal 2015 vor.

Der japanische Elektronikkonzern hatte zu Beginn des laufenden Geschäftsjahrs, das im März 2015 endet, seine Smartphone-Verkäufe auf 50 Millionen Einheiten geschätzt. Im Juli senkte es seine Erwartungen bereits auf 43 Millionen Einheiten ab.

Schon im September hatte Sony eine Gewinnwarnung für das Fiskaljahr 2015 herausgegeben. Es geht davon aus, dass es bis März 2015 einen Verlust von 230 Milliarden Yen (1,7 Milliarden Euro) verbuchen wird. Im Mai 2014 war Sony noch von einem Minus von 50 Milliarden Yen (369 Millionen Euro) ausgegangen.

Bloomberg zufolge haben die chinesischen Smartphoneanbieter Huawei, Lenovo und Xiaomi Sony bereits überholt. Sie bieten gut ausgestattete Geräte zu Preisen ab etwa 100 Dollar an. Sony-CEO Kazuo Hirai hatte die zunehmende Konkurrenz im September eingestanden. Er kündigte zudem an, dass Sony erstmals seit seinem Gang an die Tokioer Börse im Jahr 1958 keine Dividende auszahlen wird.

Die japanische Zeitung Yomiuri berichtet laut Bloomberg zudem, dass Sony in Japan, Europa und den USA den Verkauf von günstigen Smartphones einstellen wird, um sich auf das High-End-Segment zu konzentrieren. Die Zeitung habe aber keine Angaben zu ihren Quellen gemacht. Allerdings hatte Sony im September erklärt, es prüfe eine neue Mobilstrategie für einige Regionen, die eine Konzentration auf Premium-Geräte und die Streichung von Modellen in mittleren Preislagen vorsieht.

Sony ist nicht der einzige Anbieter mit Problemen im Smartphonemarkt. Samsung rechnet trotz steigender Absatzzahlen mit einer sinkenden Gewinnmarge im Smartphonesegment. Als Grund nannte es Anfang des Monats höhere Marketingkosten und niedrigere Verkaufspreise. Da die Smartphonesparte in der Regel für etwa zwei Drittel des operativen Gewinns des Unternehmens verantwortlich ist, erwartet Samsung im abgelaufenen dritten Quartal einen Gewinnrückgang von 60 Prozent.

[mit Material von Don Reisinger, News.com]

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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