Samsung rechnet mit Gewinnrückgang von 60 Prozent im dritten Quartal

Samsung erwartet, dass sein operativer Gewinn im dritten Quartal 60 Prozent niedriger ausfallen wird als im Vorjahreszeitraum. Der Überschuss soll auf 4,1 Billionen Won (3,046 Milliarden Euro) schrumpfen. Es wäre der vierte Gewinnrückgang in Folge. Der Umsatz soll bei 47 Billionen Won (34,92 Milliarden Euro) liegen, was einem Minus von 20 Prozent entspricht.

Die Prognose enthält keine Details zu den Zahlen der einzelnen Geschäftsbereiche. Sie wird Samsung erst gegen Monatsende zusammen mit der Bilanz für die Monate Juli bis September veröffentlichen. Allerdings nennt das koreanische Unternehmen einige „Referenzwerte“, um auf Bedenken zur wirtschaftlichen Lage von Samsung einzugehen.

Die Smartphoneverkäufe sind laut Samsung beispielsweise leicht angestiegen. Die Marge sei durch höhere Marketingkosten und einen niedrigeren Durchschnittsverkaufspreis gesunken. Die Smartphonesparte ist in der Regel für etwa zwei Drittel des operativen Profits des Unternehmens verantwortlich.

Viele Analysten hatten schon mit einem schwierigen Quartal für Samsung gerechnet und den höchsten Gewinnrückgang seit fünf Jahren vorausgesagt. Thomson Reuters zufolge sollte Samsungs operativer Gewinn um 42 Prozent auf 5,9 Billionen Won einbrechen, bei Einnahmen von 50,9 Billionen Won (minus 14 Prozent). Einziger Lichtblick ist laut Sanford-Bernstein-Analyst Mark Newman Samsungs Geschäft mit Speicherchips.

Samsung ist zwar mit Abstand der größte Smartphonehersteller weltweit – aber gerade in den aufstrebenden Märkten nimmt der Druck durch Billiganbieter wie Xiaomi und Huawei weiter zu. Ab anderen Ende der Preisskala ist Apple der größte Konkurrent, vor allem durch die Veröffentlichung von iPhone 6 und iPhone 6 Plus im September.

Laut IDC war Samsung auch der einzige Top-5-Anbieter, der im zweiten Quartal weniger Smartphones verkauft hat als im Vorjahr. Die Ratingagentur Fitch geht sogar davon aus, dass Samsungs Anteil am Smartphonemarkt von 31 Prozent in diesem Jahr auf 25 Prozent im kommenden Jahr schrumpfen wird.

Bei der Vorstellung seiner Bilanz für das zweite Quartal hatte Samsung zu hohe Lagerbestände in China und Europa eingeräumt, die zu niedrigeren Verkaufspreisen und gestiegenen Marketingkosten geführt hätten. In China habe sich der Start der ersten LTE-Netze zudem negativ auf den Absatz von 3G-Geräten ausgewirkt. Diese Faktoren bescherten Samsungs Mobilsparte im Juni-Quartal einen Gewinneinbruch von 30 Prozent. Zudem sagte Samsung im Juli, das zweite Halbjahr 2014 sei wahrscheinlich eine Herausforderung.

[mit Material von Steven Musil, News.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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