Google spricht mit HP über Google Now für Firmen

Google verhandelt einem Bericht zufolge derzeit mit Hewlett-Packard über einen gemeinsamen Ausbau der Spracherkennungs- und Assistenten-Software Google Now. Laut The Information könnte es auf diese Weise möglich werden, damit Firmendaten zu scannen und Informationen darin zu finden.

Beispielsweise wäre Anwendern so der Zugriff auf Finanzdaten oder das Inventar möglich. Google könnte auf diese Weise seine Relevanz für geschäftliche Nutzer erhöhen. HP hat Android vor eineinhalb Jahren zu einem strategischen Schwerpunkt erhoben und seither reihenweise Tablets, Notebooks und auch Desktop-PCs mit dem Google-Betriebssystem herausgebracht.

Möglicherweise richtet sich die angestrebte Kooperation auch gegen die Popularität von iOS unter Geschäftsleuten. Vergangenen Monat hatte Apple eine Partnerschaft mit IBM geschlossen, in deren Mittelpunkt Firmenanwendungen stehen. IBM wird seine Clouddienste für Apples Mobilbetriebssystem iOS optimieren und Unternehmen über seine 100.000 Berater Apple-Produkte ans Herz legen.

Google hat Unternehmen in den letzten Jahren immer wieder hofiert. Sein Cloud-Büro Apps for Business setzen inzwischen nach seinen Angaben mehr als 5 Millionen Firmen ein. Den Umsatz mit Firmenkunden weist Google allerdings nicht gesondert aus. Er fällt unter „Sonstige Umsätze“, die im letzten Quartal um 10 Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar zulegten – wozu aber etwa auch der Play Store gehört. Übrigens hat Google kürzlich den für Heimanwender konzipierten Videokonferenzdienst Hangouts geschäftstauglich gemacht, eine Überarbeitung von Consumer-Diensten für Business-Anwender ist ihm also nicht fremd.

The Information zufolge haben die Gespräche zwischen Google und HP schon vor einem Jahr begonnen, Google habe sich aber bislang nicht festlegen wollen. Unter anderem soll sich HP als Hersteller eines Nexus-Smartphones speziell für Geschäftskunden ins Gespräch gebracht haben. Der für Google an den Diskussionen beteiligte Android-Gründer Andy Rubin sei nicht allzu begeistert gewesen. Inzwischen liegt die Zuständigkeit für das Mobilbetriebssystem bei Sundar Pichai.

Von HP war inzwischen zu hören, es arbeite an einer mobilen Such-App mit dem Spitznamen „Siri für Unternehmen“ – also in Anlehnung an Apples digitalen Assistenten. Dem Bericht zufolge verhandelte es darüber auch direkt mit Apple, bis dieses sich mit IBM zusammentat.

[mit Material von Richard Nieva, News.com]

Tipp: Was wissen Sie eigentlich über Hewlett-Packard? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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