Die Deutsche Post hat mit „SIMSme“ einen Smartphone-Messenger-Dienst im Stil von WhatsApp oder auch Blackberry BBM gestartet, der auf Usertracking und eine Auswertung zu Werbezwecken verzichtet. Er ist ab sofort kostenlos für Android und iOS verfügbar.
Eine einmalige Gebühr von 89 Cent zahlt lediglich, wer eine Selbstzerstörungsfunktion aktivieren möchte, um eine Weitergabe verschickter Daten zu verhindern. Von ihren eigenen Servern entfernt die Post die Nachrichten laut Pressemeldung ohnehin direkt, nachdem sie vom Empfänger abgerufen wurden.
Die Post verspricht außerdem Einsatz einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Sie garantiert, nur Server in Deutschland einzusetzen. Die Anwendung hat die Post vorab von Mediatest zusammen mit TÜViT des TÜV Nord prüfen und als „Trusted App“ zertifizieren lassen.
Neben Text lassen sich Bilder, Videos, Kontakte und der aktuelle Standort versenden. Die Anmeldung und der Abgleich mit dem Telefonbuch erfolgen über die Telefonnummer. Aus der App heraus ist zudem es möglich, Kontaktpersonen zur Nutzung von SIMSme einzuladen – und zwar per E-Mail, SMS oder via Facebook.
Für die Zukunft erwägt die Post, eine kostenpflichtige Variante für Unternehmen zu entwickeln.
Das von Facebook für 19 Milliarden Dollar gekaufte WhatsApp verzeichnet inzwischen monatlich eine halbe Milliarde User. Sein CEO hatte zunächst versprochen, auch nach der Facebook-Übernahme keine Nutzerdaten zu sammeln, dennoch warnen die Stiftung Warentest und US-Datenschützer vor dem Dienst. Im Mai wurde zudem Kritik an den AGBs von WhatsApp laut: Darin sichert sich das Unternehmen weitreichenden Rechte an von Nutzern hochgeladenen Inhalten wie Bildern.
Alternativen gibt es reichlich, zu den bekanntesten zählen Blackberry Messenger und natürlich Microsofts Skype, dessen Funktionsumfang weit über Messaging hinausgeht. Zudem stieg Snapchat, das ein Übernahmeangebot von Facebook abwies, mit selbstzerstörenden Nachrichten zum Favoriten einer jungen Nutzergruppe auf und sorgte für zahlreiche Nachahmer.
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