Opera kauft deutsche Mobilwerbefirma apprupt

Der norwegische Browserhersteller hat sein Mobilanzeigengeschäft Opera Mediaworks durch eine Übernahme verstärkt. Es handelt sich um das auf Mobilwerbung spezialisierte deutsche Netzwerk apprupt, das Opera vor allem mehr Präsenz hierzulande verspricht: Ihm zufolge ist es auf 250 Websites und Apps vertreten, wodurch es 22 Millionen User in Deutschland erreicht.

Einen Kaufpreis nannte Opera nicht, gab aber an, apprupt künftig als unabhängige Geschäftseinheit für Deutschland betreiben zu wollen. Die 35 Mitarbeiter werden also weiter von Hamburg und Düsseldorf aus agieren.

Die Pressemitteilung zitiert dazu Mahi da Silva, CEO von Opera Mediaworks: „Deutschland ist ein wichtiger, schnell wachsender Markt für Mobilanzeigen, der 2017 mutmaßlich 1,8 Milliarden Dollar erreichen wird. Wenn wir apprupt in unsere Plattform integrieren, hilft uns das, unsere Reichweite in diesem wichtigen Land zu erhöhen, sodass unsere Kunden mit Mobilanzeigen noch globaler agieren können.“ Zugleich werde apprupt deutschen Werbetreibenden ein globales Publikum verschaffen und neue Techniken einführen: von Rich-Media-Anzeigenformen bis zu Programmierwerkzeugen.

Opera setzt damit seine Strategie fort, in wichtigen regionalen Märkten mit Töchtern vor Ort zu arbeiten: In den USA betreibt es etwa Mobile Theory, in Großbritannien 4th Screen Advertising und in Südamerika Hunt Mobile Ads. Die von allen genutzten Hintergrunddienste stellt das ebenfalls zugekaufte AdMarvel bereit.

Am vergangenen Mittwoch hatte Opera einen Umsatz von 87 Millionen Dollar im ersten Quartal 2014 gemeldet – 40 Prozent mehr als im ersten Quartal 2013, aber 2 Millionen weniger als im direkt vorangegangenen Vierteljahr. Es erwartet einen Jahresumsatz 2014 zwischen 390 und 410 Millionen Dollar.

Auch wenn Opera weiter vor allem für seine Browser bekannt ist, spielt das Werbegeschäft schon den größten Umsatzanteil ein – im abgelaufenen Quartal waren es 31 Millionen Dollar. Verträge mit Netzbetreibern brachten 18,6 Millionen Dollar Umsatz. Opera meldet 51 Millionen Desktop-Browsernutzer und 274 Millionen Mobilbrowsernutzer, darunter 94 Millionen unter Android.

[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Hightech-Firmen, die an der Börse notiert sind? Testen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

2 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

2 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

2 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

2 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

2 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

2 Tagen ago