Surface RT: Microsoft räumt verwirrende Namensgebung ein

Microsoft verzichtet auf den Zusatz „RT“ in der Bezeichnung für die zweite Generation seiner Surface-Tablets. Die bisherige Namensgebung habe einige Kunden verwirrt, begründete Jack Cowett, Surface-Produktmanager bei Microsoft, in einem Interview mit ARN den Schritt.

Mit der zweiten Generation hat Microsoft die Schwachpunkte seiner Surface-Tablets weitgehend ausgeräumt (Bild: Microsoft).

„Wir glauben, dass es im vergangenen Jahr wegen des Unterschieds zwischen Surface RT und Surface Pro ein wenig Durcheinander im Markt gab“, sagte Cowett. „Wir wollen es den Leuten einfacher machen. Das sind zwei unterschiedliche Produkte für zwei unterschiedliche Zielgruppen.“

Das Problem mit Windows RT war, dass der Name Nutzern nichts sagte. Er deutete zwar auf eine neue Windows-Version hin, der Zusatz „RT“ war aber nicht eindeutig und gab Verbrauchern fast keinen Hinweis auf die eigentlichen Unterschiede zu einem „regulären“ Windows.

Wichtig für Anwender ist, das Windows RT keine herkömmlichen Windows-Anwendungen ausführen kann. Stattdessen sind Nutzer auf die Apps angewiesen, die der Softwarekonzern in seinem eigenen Windows Store anbietet. Dieser entscheidende Unterschied war offenbar auch einigen Händlern nicht klar. Wie der ZDNet-Blogger Adrian Kingsley-Hughes berichtet, wurde ihm im Einzelhandel sogar Antivirensoftware für Windows-RT-Tablets angeboten, die diese gar nicht ausführen können.

Inzwischen ist Microsoft der einzige Anbieter von Tablets mit Windows RT. Dell, das Microsoft schon früher aufgefordert hatte, auf die verwirrende Namensgebung zu verzichten, Lenovo, Asus und Samsung haben derzeit keine Hardware mit dem für ARM-Prozessoren optimierten Windows mehr im Programm. Gerüchten zufolge soll Nokia allerdings schon in Kürze ein Windows-RT-Tablet vorstellen.

Laut Quellen von Kingsley-Hughes war die Nachfrage nach Windows-RT-Tablets bisher nicht sehr groß. Außerdem soll die Retourenquote höher gewesen sein als erwartet.

Grundsätzlich sollte Microsoft jedoch in der Lage sein, neben Windows für Desktops und Notebooks auch ein Betriebssystem für mobile Geräte zu etablieren – ähnlich wie Apple mit iOS und Mac OS X. Allerdings hat der Softwarekonzern mit Windows Phone noch eine dritte, auf Smartphones beschränkte Plattform im Angebot. Einem Bericht von Winsupersite zufolge könnte sich das allerdings im kommenden Jahr ändern. Das für 2014 geplante und als Windows Phone Blue bezeichnete Update für das Smartphone-OS soll angeblich auch die bei Tablets üblichen Bildschirmdiagonalen von 7 bis 10 Zoll unterstützen.

[mit Material von Adrian Kingsley-Hughes, ZDNet.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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