HTC arbeitet an einem Smartphone-Betriebssystem, das ausschließlich für den chinesischen Markt bestimmt ist. Dies berichtet das Wall Street Journal (WSJ). Es sucht dafür auch die Zustimmung der chinesischen Regierung, die aus dem Westen stammender Software kritisch gegenübersteht.

Der Finanzzeitung zufolge wird das neue OS noch in diesem Jahr starten und mit den für Chinesen besonders wichtigen Apps kommen – etwa einem Client für den Twitter ähnelnden Mikroblog-Dienst Sina Weibo.

HTC versucht offenbar, nach seinen Problemen in den USA und Europa erfolgversprechendere Absatzmärkte zu erschließen. Der riesige chinesische Markt wird weiter wachsen. Bisher dominiert hier Android mit einem Marktanteil von über 90 Prozent – vor allem aufgrund der Preise.

Die chinesische Regierung hat Unternehmen schon mehrfach aufgefordert, eigene Software-Plattformen zu entwickeln, um weniger von westlichen Firmen wie Google abhängig zu sein. Für den Desktop hat es sich bereits Ubuntu-Linux als Grundlage gewählt. Den Quellen des WSJ zufolge ist es HTC-Chefin Cher Wang persönlich, die die Kommunikation mit den chinesischen Behörden übernimmt.

HTC sitzt in Taiwan. Offenbar hat es keine Bedenken, den Anforderungen der Volksrepublik – also Festland-Chinas, das Taiwan als Provinz beansprucht – nachzukommen. Schon 2012 hatte HTC angekündigt, es werde in China den Umschwung schaffen. Sollten sich die Berichte über das Smartphone-OS als wahr erweisen, muss damals die Entwicklung bereits angelaufen sein.

[mit Material von Don Reisinger, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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