Dropbox will die lokale Festplatte ersetzen

Dropbox will die lokale Datenspeicherung überflüssig machen und Anwender dazu bewegen, noch mehr Daten in die Cloud zu verlagern. Es möchte nicht nur ein Speicherdienst sein, sondern eine Plattform für den Zugriff über verschiedene Ökosysteme hinweg – durch die Apps von Mobilgeräten ebenso wie vom Desktop-PC.

Diese Perspektive zeichnete Gründer und CEO Drew Houston während der ersten Dropbox-Entwicklerkonferenz. „Synchronisieren ist das neue Sichern“, sagte er. „Es führt kein Weg mehr zurück.“ Die Dropbox-Plattform propagierte er als „ein neues Fundament, um die Probleme des Synchronisierens zu lösen, damit Sie das nicht tun müssen.“ Sie eigne sich ideal dazu, Apps, Geräte und Dienste zu verbinden.

Er verwies auf inzwischen 175 Millionen Nutzer und über eine Milliarde täglich bei Dropbox abgelegte Dateien, die von Steuererklärungen bis zu Hochzeitsfotos reichten. Dropbox habe eine Lücke gefüllt und diene für weit mehr als die Cloudspeicherung von Inhalten, sei vielmehr zu einem Online-Mittelpunkt der Kommunikation und des Teilens für Familien, Freunde und Kollegen geworden.

„All diese Unternehmen machen diese erstaunlichen Sachen, aber wir haben jetzt das Problem, dass sie sich alle gegenseitig ins Gesicht schlagen“, sagte er und bezog sich damit auf Technologiefirmen von Apple über Google bis zu Amazon. Ihre Betriebssysteme und Dienste nannte er „digitale Silos“ und „neue Orte, in denen Ihre Sachen stecken bleiben“. Dropbox hingegen habe sich ein komplexes Problem vorgenommen und eine einfache Lösung dafür gefunden. „Wenn Sie Dropbox haben, sind Ihre Sachen für immer gut verwahrt“, sagte er.

Den Entwicklern bietet das Unternehmen eine „Suite von Tools, die grundlegend vereinfachen, wie Apps über Geräte und Plattformen hinweg auf Daten zugreifen“. Es stellte bei der Konferenz insbesondere die bereits im Februar vorgestellte Sync-API und die ergänzende Datastore-API heraus, die über Dateien hinaus beispielsweise auch Kontakte, Aufgabenlisten und Spielstände speichern kann.

Dazu sollen sich „Drop-Ins“ als plattformübergreifende UI-Komponenten innerhalb von Minuten integrieren lassen. Zu ihnen gehört das Tool Chooser, das mobilen wie Web-Apps den direkten Zugriff auf Dateien bei Dropbox erlaubt. Das Gegenstück Saver hingegen erlaubt die Sicherung auf Dropbox mit einem Klick. Beide sind bereits in Yahoo Mail integriert und ab sofort für Android sowie iOS verfügbar.

Das 2007 gegründete Unternehmen ist inzwischen mit rund 4 Milliarden Dollar bewertet. Es kann auf über 100.000 Apps verweisen, die bereits auf der Dropbox-Plattform aufsetzen. „Sie wollen der globale Speicherplatz für alles sein“, beschrieb Forrester-Analyst Frank Gillet die ehrgeizigen Pläne des Webdienstes gegenüber Marketwatch. „Am Ende verfügt man über großen Einfluss, wenn man die Sachen anderer Leute verwahrt.“

[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]

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ZDNet.de Redaktion

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