Microsoft wollte angeblich Zynga kaufen

Der frühere Xbox-Chef Don Mattrick verhandelte schon 2010 über einen möglichen Kauf des Social-Games-Entwicklers Zynga durch Microsoft, wie Bloomberg berichtet. Informierten Kreisen zufolge wollte er mit den zu dieser Zeit beliebten Spielen wie Farmville und Cityville die Palette der Xbox-Titel erweitern.

Der bisherige Zynga-CEO Mark Pincus (links) und sein Nachfolger Don Mattrick (Bild: Zynga)

Zynga war mit seinen Social Games vor allem bei Facebook überaus erfolgreich und erschien Microsoft dadurch offenbar besonders attraktiv. Die Übernahmegespräche verliefen den Informanten zufolge jedoch im Sande. Seither fiel der Spieleproduzent gegenüber dem Mitbewerb zurück, während zugleich viele Spieler zu mobilen Apps auf Smartphones und Tablets wechselten. Im Juni kündigte das Unternehmen an, im Rahmen einer Umstrukturierung 18 Prozent seiner Belegschaft zu entlassen und sich stärker auf den Mobilbereich zu konzentrieren. „Die Größe, die uns beim Aufbau und Betrieb des führenden Web-Angebots im Bereich Social Gaming so gute Dienste geleistet hat, macht es jetzt schwer für uns, auch bei Mobile und Multiplattform die Führung einzunehmen, wo Social Games künftig gespielt werden“, begründete Zyngas Mitgründer und damaliger CEO Mark Pincus die harten Einschnitte.

Mattrick andererseits schied bei Microsoft aus und nahm überraschend die Aufgabe des neuen CEO von Zynga an. Er kam damit vermutlich einem geplanten Stühlerücken bei Microsoft zuvor, bei dem ihm die erhofften Perspektiven fehlten. Microsoft-Chef Steve Ballmer bestätigte ihm nach seinem Abschied, „viel erreicht“ und den Softwarekonzern auf einen Weg „zur völligen Neudefinition der Entertainmentbranche“ gebracht zu haben.

Die praktische Umgestaltung scheint sich Don Mattrick aber doch besser bei Zynga vorstellen zu können. „Don ist ein Veteran unter den Führungskräften, der mit dem Gaming-Bereich groß wurde“, zitiert Bloomberg den EA-Gründer Trip Hawkins – Mattrick war über ein Jahrzehnt für Electronic Arts tätig. „Er weiß, dass Konsolen durch mobile und cloudbasierte Spiele ersetzt werden … und sieht Firmen wie EA und Microsoft im Rückspiegel entschwinden, während Zynga vorneweg fährt.“

ZDNet.de Redaktion

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