Facebook hat einen Vergleich geschlossen, um einen 19 Monate währenden markenrechtlichen Streit um die 2011 eingeführte Timeline zu beenden. Das geht aus seinem bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereichten Quartalsbericht hervor. Das Social Network nannte keine Einzelheiten zur außergerichtlichen Einigung mit dem US-Unternehmen Timelines, bezeichnete die damit verbundenen Kosten aber als „nicht wesentlich für unser Unternehmen, unsere finanzielle Situation oder Ertragslage.“
Im Millionenbereich lagen die Kosten offenbar doch, wie aus weiteren Angaben zu schließen ist. Facebook wies für das erste Quartal 2013 einen Anstieg der allgemeinen und Verwaltungsausgaben um 69 Prozent auf 176 Millionen Dollar aus. Die Kosten für rechtliche Einigungen, zu denen außerdem ein Patentvergleich mit Summit 6 gehörte, wurden als hauptsächlicher Grund für diesen Anstieg genannt.
Die 2009 in Chicago gegründete Firma Timelines Inc. hatte im September 2011 eine Klage gegen das Social Network eingereicht – nur etwa eine Woche, nachdem Facebook seine Timeline einführte. Timelines sah dadurch seine Markenrechte verletzt. Es betreibt selbst eine Website mit rund 1000 aktiven Nutzern, denen es ermöglicht, den Ablauf von Ereignissen wie Sportveranstaltungen oder wissenschaftlichen Forschungen zu dokumentieren.
Timelines wollte Facebook an der weiteren Verwendung des Begriffs hindern und forderte Schadenersatz in Höhe der Werbeeinnahmen, die das Unternehmen mit seiner Timeline erwirtschafte. Facebook reagierte mit einer Gegenklage und erklärte, Timeline sei nicht unverwechselbar und habe eine zu allgemeine Bedeutung, um markenrechtlich schützbar zu sein. Dennoch ließ ein US-Gericht die Markenrechtsklage gegen Facebook zu, die ab 22. April vor einem Geschworenengericht verhandelt werden sollte.
Noch vor Beginn des Verfahrens einigten sich die beiden Unternehmen durch einen Vergleich. Er sieht offenbar auch vor, dass das Social Network den Begriff „Timeline“ weiterhin nutzen darf. Facebook lehnte eine Stellungnahme zur Einigung ab.
[mit Material von Jennifer Van Grove, News.com]
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