Amazon erhält Patent auf anonymen mobilen Bezahldienst

Amazon hat ein Patent auf ein Bezahlsystem zugesprochen bekommen, bei dem der Händler über keinerlei Informationen zum Käufer verfügt. Name, Telefonnummer, Adresse und E-Mail-Adresse bleiben also vertraulich. Das US-Patentamt hat den bewilligten Antrag mit dem Titel „Anonymes Bezahlen von Mobilgeräten“ jetzt veröffentlicht.

Der Antrag stammt vom 13. April 2009. Das Patent hat die laufende Nummer 8.423.457 zugeteilt bekommen.

Das von Amazon geschilderte System verwendet einen speziellen Code – eine temporäre Identifikation – für jeden Käufer, um die Transaktion anonym abzuwickeln. Diesen Code erhielte ein Bezahldienst vom Shop, bei dem der Endkunde einkauft, und gäbe ihn an den Einkäufer weiter. Die Beschreibung erwähnt auch Elemente wie ein Verfallsdatum für solche temporäre IDs und Einschränkungen, wie oft sich ein solcher Code nutzen lässt.

Offenbar sieht Amazon sich bei einer solchen Transaktion selbst als Bezahldienstanbieter, der Aufträge und Gelder an Partner vermittelt, ohne dass diese etwas über den Kunden erfahren. Vorkehrungen, um einen Postpaketversand zu veranlassen, finden sich dabei nicht erwähnt. Das Konzept ist vermutlich nur für virtuelle Güter wie Apps, MP3-Dateien, E-Books oder Filme gedacht.

In der Hintergrundinformation zum Antrag gibt sich Amazon als Wohltäter: „Die Vertraulichkeit von Daten ist für viele Menschen ein wichtiges Anliegen. Häufig werden Maßnahmen ergriffen, um private Daten zu schützen und Betrug, Belästigung sowie andere wenig erstrebenswerte Zwischenfälle zu vermeiden.“

[mit Material von Lance Whitney, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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